Was sagt die Bibel zur Reinkarnation?
Der Gedanke der Reinkarnation begeistert so manchen Menschen. Eine Frau sagte mir einmal nach einer Predigt bei einem Wochenendseminar, dass sie bereits im dritten Leben sei. Zum ersten Mal habe sie in England gelebt, dann in Südamerika und jetzt hier in Deutschland. Sie könne sich genau an Einzelheiten erinnern und das sei für sie faszinierend und wunderbar. Solche Gedanken sind wohl im Christentum nicht stark verbreitet, weil sie so offiziell nicht gelehrt werden. Der Gedanke aber, dass der Mensch eine unsterbliche Seele hat, ist in den meisten christlichen Kirchen jedoch eine feste Überzeugung. In anderen Religionen, wie z. B. im Hinduismus oder Buddhismus ist der Reinkarnationsglaube ein fester Bestandteil des Glaubensbekenntnisses bzw. Dogmas. Der Begriff Reinkarnation bezeichnet also die Vorstellungen, dass sich die Seele eines Menschen nach dem Tod erneut in anderen empfindenden Wesen manifestieren kann.
Wenn man der Bibel als inspiriertes Wort Gottes vertraut und sie als Wahrheit akzeptiert – siehe dazu z. B. Johannes 17,17; 2. Timotheus 3,16 oder 2. Petrus 1,19-21 - (Die prophetischen Aussagen der Heiligen Schrift, die oft Jahrhunderte vorher gemacht wurden und sich bis in die kleinsten Einzelheiten hinein erfüllt haben, bezeugen die Wahrhaftigkeit des Wortes Gottes), dann können wir ganz klare Aussagen in Bezug auf das lesen, was mit dem Menschen nach dem Tod passiert.
Hier nun einige Gedanken dazu:
Als Gott den Menschen erschaffen hat, machte er ihm im Garten Eden unmissver-ständlich deutlich, dass er nur ewiges Leben als Geschenk haben kann, wenn er seinem Wort vertraut und seine Anweisungen befolgt. (1. Mose 2,15-17; 1. Mose 3,22)
Die Schlange, der Satan, (Siehe dazu die Erklärung in Offenbarung 12,9) stellte die klare Aussage Gottes in Frage und säte Misstrauen und Zweifel. Letztlich behauptete er kühn, dass der Mensch, wenn er von der Frucht des Baumes essen würde, mitnichten sterben würde, Gott ein Lügner sei und nur Angst davor hätte, dass sie so wie Gott werden könnten. (1. Mose 3,1-5)
Die Propheten des Alten Testaments bezeugen den gleichen Gedanken. (z. B. 5. Mose 24,16; Hesekiel 18,4.20; Prediger 9,5-6 und 10)
Jesus selbst gibt ein klares Zeugnis darüber, als er Lazarus vom Tod auferweckte. (Johannes 11,11-14.17) Jesus vergleicht den Tod mit einem Schlaf, aus dem man bei der Auferstehung der Toten erwachen wird – entweder zum ewigen Leben bei der 1. Auferstehung, oder zum Gericht und Verdammnis bei der 2. Auferstehung. Aber auferstehen werden alle Menschen, ob sie wollen oder nicht. Übrigens, die Auferstehung würde keinen großen Sinn machen, wenn eine unsterbliche Seele bereits im Himmel ist und sich der Herrlichkeit dort erfreuen könnte. Der Leib wäre dann nur ein unnötiges Anhängsel. Dieser Gedanke ist der Bibel fremd. Keiner kann etwas dazutun, dass er geboren wurde und keiner kann es verhindern, dass er sterben wird. Genauso wenig kann ein Mensch es verhindern, dass er einmal auferstehen wird. Siehe dazu auch Hebräer 9,27-28. Auch das Buch Hiob im 14. Kapitel in Vers 12 macht dies schon deutlich. Der Himmel (unsere Lufthülle) wird nach der Aussage der Offenbarung in Kapitel 6,14 erst bei der Wiederkunft Jesu verschwinden. (Daniel 12,2 und 13; Johannes 5,28-29; 1. Thessalonicher 4,15-17)
Die Bibel beschreibt den Menschen als eine Dreiheit, als Leib, Seele und Geist
(1. Thessalonicher 5,23) Nur wenn alle drei Elemente harmonisch zusammenwirken, ist der Mensch gesund. Wir haben alle einen Leib, der auch durch eine Missbildung oder einen Unfall zum Krüppel werden kann. Dann hat der Mensch einen Geist, einen Verstand. Damit wird der Mensch fähig, zu lernen, zu entscheiden, zu urteilen und abzuwägen als auch ethische Normen zu erkennen. Es ist eine Tragik, wenn der Kopf aus welchen Gründen auch immer nicht mehr richtig funktioniert. Und jeder Mensch hat auch eine Seele. Das ist jetzt keine selbstständige Instanz, sondern es ist der Bereich, den wir vielleicht mit dem Gemüt beschreiben können. Wenn das seelische Gleichgewicht in Unordnung kommen z. B. durch Burnout oder durch Depressionen, durch Angst oder sogar durch okkulte Belastungen, dann kann dies je nach Schwere der Krankheit katastrophale Folgen nach sich ziehen. Seelische Erkrankungen sind heute sehr im Vormarsch, weil viele Menschen den Druck nicht mehr aushalten, der auf sie zukommt und nehmen dann Drogen oder andere Rauschmittel, die die Probleme aber nicht lösen können. Manches Mal vermögen Psychiater oder Medikamente (Blocker) Abhilfe schaffen oder wenigstens eine Linderung der seelischen Störungen bringen. Die Gefahr, sein ganzes Leben danach labil zu bleiben ist nicht gering.
Wir gebrauchen aber in der deutschen Sprache das Wort „Seele“ auch für den ganzen Menschen, wenn wir z. B. sagen: In diesem Ort wohnen 3000 Seelen. Damit meinen wir nicht 3000 Geister, sondern lebendige Menschen so wie du und ich. Ob wir nun das eine oder das andere meinen, wenn wir das Wort Seele gebrauchten, muss der Zusammenhang klären.
Als der Mensch von Gott geschaffen wurde, hat er ihn aus Erde gemacht und ihm dann den Lebensodem eingehaucht (1. Mose 2,7; Psalm 104,29-30). Gott sagt in dem Text in Mose, nachdem er dem Menschen den Odem des Lebens in seine Nase geblasen hat, dass dann der Mensch eine lebendige Seele war (ward). Es steht nirgendwo in der Bibel, dass der Mensch von Gott eine „lebendige Seele“ bekommen hätte. Es ist ja ein großer Unterschied, ob ich etwas bin oder etwas habe. Wenn ich z.B. zu meinem Nachbarn sagen würde: Wissen Sie schon das Neueste – ich habe einen Esel. Dann würde sich der Nachbar wahrscheinlich über dieses seltsame neue Haustier wundern. Eine ganz andere Dimension hätte es aber, wenn ich zu meinem Nachbarn sagen würde: Wissen Sie schon das Neuester – ich bin ein Esel. Es ist in der Tat ein großer Unterschied, ob ich etwas bekommen habe, oder etwas bin, oder? Gott sagt, wir sind eine Seele geworden und nicht, dass wir eine Seele erhalten hätten. Wenn der Odem beim Tod des Menschen wieder zu Gott geht, dann zerfällt der Mensch wieder in die Bestandteile, aus denen er gemacht wurde, nämlich zu Erde. Das erste, was ein Mensch nach der Geburt macht ist, dass er seine Lungen mit Luft füllt. Das letzte, das ein Mensch macht, wenn er stirbt ist, dass er ausatmet.
Aus diesem Blickwinkel heraus können wir verstehen, dass Gott es als eine Gräuelsünde bezeichnet, wer Tote befragt oder Geisterbeschwörungen vornimmt. (5. Mose 18,9-12; Jesaja 8,19-20) Einen sehr anschaulichen Bericht einer Geisterbeschwörung finden wir in 2. Samuel 28, als der König Saul, der von Gott abgefallen war, zu der Hexe nach En-Dor geht und sie bittet, dass sie ihm den Geist Samuels (einem bereits verstorbenen bekannten Propheten) hervorholen soll. Es ist interessant, was die Stimme sagt, die sich als Samuel ausgibt: 2. Samuel 28,13-16;
Alle diese Phänomene der schwarzen oder weißen Magie, wo Tote befragt werden oder wo Menschen über Medien Kontakt mit Verstorbenen aufnehmen, sind okkulte Mächte. Es sind gefallene Engel, die nach der Rebellion Satans und seiner Nachfolger aus dem Himmel verbannt wurden. Nachdem der Mensch den Lügen Satans sein Ohr geliehen hat, wurde die Erde der Ort, an dem Satan verbannt wurde. Der Apostel Paulus schreibt der Gemeinde zu Korinth (1. Korinther 4,9), dass wir ein Schauspiel für den ganzen Kosmos geworden sind. Das hat nicht nur damit zu tun, dass Satan sich nach dem Sündenfall der Menschen als der Herr dieser Welt fühlt, sondern auch damit, dass Jesus, der Sohn Gottes, hier auf diese Erde kam und bereit war, sein Leben für die Rettung der Menschen zu geben, um die zu retten, die an ihn glauben und ihrem Retter in Liebe nachfolgen. (2. Petrus 2,4; Matthäus 8,28-29; Offenbarung 12,7-9)
Wenn ein Mensch stirbt heißt das aber nicht, dass alle Informationen über diesen Menschen mit ihm ins Grab gehen. Die Bibel gebraucht hier ein Bild, das jeder verstehen kann, auch wenn er noch keine Kenntnis von einem Computer hatte, wie wir das heute haben. Sie sagt, dass alles, was wir getan, gesagt oder gedacht haben, in Büchern verzeichnet wird. Wir finden diese Hinweise mehrmals im Wort Gottes. Wir würden heute sagen, dass Gott alles gespeichert hat, was mit uns zu tun hat, nicht nur die Taten und Worte, sondern auch die Gedanken und die Motive. Dazu gehört auch das Aussehen, unsere Statur. Wir können uns das heute viel besser vorstellen. Wenn ich z.B. einen Brief mit einem Computer geschrieben habe und ihn dann abspeichere, dann kann ich ihn danach ausdrucken lassen. Ich kann diesen Brief z.B. später zerknüllen, in kleine Teile zerschneiden oder ihn verbrennen. Wenn ich dann auf einen Knopf drücke, dann ist der gleiche Brief wieder vorhanden. Wenn wir am Jüngsten Tag von Gott aus den Gräbern gerufen werden, dann ist Gott nicht von irgendwelchen Atomen abhängig, die von uns vielleicht noch vorhanden sind. Er schafft uns neu. Die Gläubigen bekommen einen Auferstehungsleib, so wie Jesus ihn hatte, die Ungläubigen kommen mit all den Krankheiten und Schwierigkeiten aus ihren Gräbern, die sie mit in das Grab genommen haben. Aber Fakt ist, dass wir auf jeden Fall auf all das wieder zurückgreifen können, das uns ausmachte – und das macht Gott in einem Augenblick! Aber das hat nichts mit einer unsterblichen Seele zu tun. Diese Infos, die in den himmlischen Büchern festgehalten werden, sind ohne Leben und es kann auch daran nichts mehr in der Zwischenzeit verändert werden. (z.B. Psalm 69,29; Maleachi 3,16-17; Offenbarung 20,15)
Schlussfolgerungen zum Gedanken der Reinkarnation
Wenn die Bibel an keiner Stelle von einer unsterblichen Seele spricht, die selbstständig nach dem Tod eines Menschen weiterlebt und in diesem Zusammenhang deutlich davor warnt, mit Totengeistern Kontakt aufzunehmen, dann haben solche Phänomene, wo Menschen meinen, wieder inkarniert worden zu sein, nichts mit der menschlichen Realität zu tun. Menschen, die so etwas praktizieren oder sich diesen Gedanken hingeben oder verschrieben haben, werden von den Dämonen, von gefallenen Engeln getäuscht – auch wenn z. B. Stimmen oder Gesten der Verstorbenen über ein Medium echt klingen und menschlich gesehen authentisch angesehen werden. In 2. Korinther 11,14-15 sagt der Apostel Paulus, dass dieses auch im religiösen Gewand kommen kann. Jesus sagt sogar, dass solche Phänomene so echt aussehen, dass – wenn es möglich wäre und die Zeit nicht verkürzt würde – auch die Auserwählten verführt werden könnten. (Matthäus 24,22-25)
Wenn die Bibel Namen von bestimmten Persönlichkeiten nennt, die in einer späteren Zeit nochmals eine große Bedeutung haben werden, dann geht es hier nicht um dieselbe Person, die Inkarniert wurde, sondern um einen Typos. Im Maleachi 3,23-24 sagt der Text, dass Gott den Propheten Elia nochmals senden wird. Es ist sehr interessant, wie dieses Wort aus dem Propheten Maleachi von Jesus angewendet wird. In Lukas 1,15-17 bezieht er dies auf das Werk des Propheten Johannes den Täufer. Es war seine Botschaft (Matthäus 17,10-13).
Bei der Erwähnung von Isebel in Offenbarung 2,20 in dem Sendschreiben an die Gemeinde Thyatira hat es auch nichts damit zu tun, dass hier leibhaftig die Frau vom König Achab wieder auferstanden wäre, die eine Götzenanbeterin geblieben ist, obwohl sie sich als eine Prophetin Gottes gesehen hat. Sie hat den Baals- und Ascherakult Phöniziens in Israel eingeführt und ihn mit der Anbetung Jahwes (Gottes) verbunden. Die Gemeinde Thyatira stellt zeitgeschichtlich die Periode dar, in der die katholische Kirche zur Macht kam und die heidnischen Gebräuche und Riten in der christlichen Kirche verwurzelt wurden – genauso wie es damals in der Zeit Achabs war, wo das Volk Gottes mit den Gebräuchen des Heidentums durchdrungen wurde. Der Typus war die Königin Isebel, der Antitypus war der Abfall in der ersten Christenheit. Es war ein Bild, das jeder verstanden hat, der die Geschichte in der Zeit Elias kannte.
Wie ich schon angesprochen habe, sagt Jesus, dass es kurz vor seiner Wiederkunft eine ganze Reihe von Inkarnationen geben wird, die sich als Messias oder Jesus ausgeben werden. Und die Täuschung wird so echt sein, dass man dieses Problem nicht durch ein christliches Bauchgefühl klären kann. (Matthäus 24,22-25) Man wird sich auf nichts mehr verlassen können, weder auf das, was man sieht, oder das was man hört, noch auf das, was man sogar anfassen kann – sondern allein auf die klaren Aussagen des Wortes Gottes. Das müssen wir heute mehr denn je studieren und uns die Augen für die Wahrheiten durch das Wirken des Heiligen Geistes schenken lassen. (Johannes 14,15-16 und 23-26) Und die Frage wird wie im Paradies sein: Wem glaube ich mehr – den Worten Jesu in seinem Wort oder den Worten des Verführers, der den Menschen Gedanken und Ideen eingeben wird, die unseren egoistischen Gedanken und Gefühlen sehr nahe kommen und stimulieren werden. (Johannes 8,44-45)
In 1. Thimotheus 6,15-16 wird darauf hingewiesen, dass allein nur Gott Unsterb-lichkeit hat und kein Mensch.
Paulus schreibt in Hebräer 9,27 „Und wie dem Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht, so ist auch Christus einmal geopfert worden …“. Eine Reinkarnation würde bedeuten, dass ein Mensch mehrmals leben würde. Das widerspricht eindeutig dieser Aussage.
Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Studium des Wortes Gottes und weiterhin alles Gute und Gottes Segen.