Vertrauen und Glauben
Schon im Mutterleib erlebt das heranwachsende Kind Geborgenheit – es ist versorgt durch die Nabelschnur der Mutter, spürt ihre Wärme, hört ihr Herz pochen und ihre Stimme sprechen, es ist nie allein, kann ruhig sein und vertrauen. Wir sprechen vom sogenannten „Urvertrauen“.
Es ist die Erfahrung, dass ich nicht in ständiger Angst und Unsicherheit zu leben brauche (was auch niemand könnte), sondern dass es Dinge und Menschen gibt, auf die ich mich verlassen kann, die mir wohlgesonnen sind, die mich lieben und mir zur Seite stehen.
Manchmal kann das so wichtige Urvertrauen nur eingeschränkt entstehen, weil vielleicht die Schwangerschaft gestört ist oder die frühe Kindheit durch schlimme Erlebnisse geprägt wird. Das hat tiefgreifende Folgen, die meist das ganze Leben spürbar bleiben.
Doch selbst, wenn alles gut verläuft, merken auch „gesunde Kinder“ schnell, dass es im Leben Enttäuschungen gibt, nicht alles gerecht zugeht, Geschwister gemein sein können und auch Eltern Fehler machen. Ihr Vertrauen erhält Risse, die sich mit Jugend und Erwachsenwerden meist noch vertiefen. Je älter wir werden, desto mehr schärft sich unser Blick dafür, wie viel auf dieser Welt auch schiefläuft, für Leid und für Tragik. Und die Frage kommt auf:
Können wir noch an die Zukunft glauben? An das Gute im Menschen?
Menschen neigen zum Flunkern, Schwindeln, Täuschen und Betrügen – und sie tun es immer hemmungsloser.
Wem aber kann man sich dann noch anvertrauen?
Wem vertrauen wir in unserem Alltag? Kann unser tiefes Bedürfnis nach Frieden und Geborgenheit in dieser Welt überhaupt gestillt werden?
Im fernen Süden hatten einmal zwei Gärtner je einen Ölbaum gepflanzt. „Herr“, bat der eine, „sende einen erquickenden Regen, dass mein Bäumchen Wurzeln fassen kann!“ Und der Herr erfüllte die Bitte. „Nun darf die Sonne scheinen“, sagte der gläubige Gärtner. „O Herr, lass den Himmel sich klären!“ Da kam die Sonne und erwärmte die feuchte Erde. „Wenn jetzt doch der Frost kommen möchte“, dachte er eines Tages, als es ihm gut dünkte, „damit die Rinde erstarke!“ Und siehe, bald hatte sich ein silberner Reif auf das Bäumchen gelegt. Da ging das Bäumchen ein. Traurig erzählte der erste Gärtner seinem Kollegen von dem Missgeschick. „Dein Baum steht frisch und blühend, und meiner ist eingegangen, trotz allem!“, sagte er zu jenem und erzählte ihm, was er alles getan hatte. „Ich habe mein Bäumchen ganz in Gottes Hand gestellt“, sagte der zweite Gärtner, „denn ich dachte mir, ER, der die Bäume erschaffen hat, muss am besten wissen, wessen sie bedürfen. So habe ich Gott keinen Rat erteilt und keine Bedingungen gestellt, sondern nur gebetet: ,Tu deine milde Hand auf, nimm dich seiner an!‘“.
“Es ist besser, auf den Herrn zu vertrauen als auf den Menschen.” - Psalm 118,8
In dieser Geschichte geht es um etwas, was wir für unser Leben unbedingt brauchen: Die Erkenntnis, dass es jemanden gibt, dem wir unter allen Umständen uneingeschränkt vertrauen können – kein fehlerhafter Mensch, sondern ein liebender, gütiger Gott.
VERTRAUEN — wie leicht oder wie schwer ist es für uns, Vertrauen zu haben?
Echtes Vertrauen ist eine Grundeinstellung Gott gegenüber.
Gott meint es IMMER gut mit mir, auch wenn ich durch schlimme Zeiten gehe, wenn ich bedrängt und bedrückt bin. Gott ist nicht wankelmütig. Das ist unsere Herausforderung: in dieser Grundeinstellung des Vertrauens zu bleiben, wie eng der Weg auch wird.
„Kindliches Vertrauen“ in Gott ist der sicherste Weg durch das Leben. Gerade in „Stürmen und Gewittern“, also gerade dann, wenn wir meinen, Gott lasse uns im Stich, dürfen wir uns an Gott klammern, so wie sich Kinder an ihre Mütter oder Väter klammern, wenn sie Angst haben.
Auf Gott vertrauen bedeutet Frieden, Freude, Heiterkeit, Sicherheit, Stärke. An Gott zweifeln bedeutet Einsamkeit, Traurigkeit, Angst.
Möchten Sie Gott kennenlernen? Sie können es! Lernen Sie einfach, auf Seine Stimme zu hören.
Er redet zu uns durch sein Wort, im Gebet, in der Stille, in der Natur. Er wünscht sich nichts sehnlicher, als dass wir uns ihm anvertrauen und zuversichtlich an seiner Hand gehen, in der Gewissheit, dass ER für uns sorgt:
- Im Alltag (Matthäus 28,20)
- In Gefahren (Matthäus 8,25)
- In Nöten (Markus 10,51)
- In Krankheit (Markus 1,30.31)
- Bei Erfolgen (Lukas 10,17)
- In Fragen (Matthäus 24,3)
- In Schwierigkeiten (Markus 6,35.36)
- Bei Versagen (Markus 9,28.29)
- Bei Enttäuschungen (Lukas 24,18)
- Bei schmerzlichen Verlusten (Johannes 11,21)
- Bei wichtigen Entscheidungen (Sprüche 3,5.6)
- In der Nacht (Psalm 91)
In der Welt heute gibt es viele Stimmen - laute, fordernde Stimmen. Und dann gibt es jene leise, innere Stimme Gottes, die von allen kennengelernt und gehört werden kann.
Schenken Sie Ihr Vertrauen Gott. Der beste Weg dazu ist, auf Jesus zu hören, den Sohn Gottes.
In der Bibel sind alle seine Lehren, Geschichten, Gleichnisse und großartigen Wundertaten aufgeschrieben. Es lohnt sich diese nachzulesen. Geben Sie den Texten die Möglichkeit, ihre Wirkung zu entfalten. Lesen Sie lieber nur ein paar Zeilen oder einen Abschnitt und denken Sie dann darüber nach, was das für Sie und Ihr Leben bedeuten könnte.
Warum fangen Sie nicht heute noch an, dieses einzigartige Buch zu lesen - z. B. mit dem „Matthäus-Evangelium“, das vieles über Jesus berichtet? Es wird Ihr Leben positiv verändern und Ihnen neues Vertrauen schenken.
“Nur auf Gott vertraue still meine Seele, denn von ihm kommt meine Hoffnung. Nur er ist mein Fels und meine Hilfe, meine Festung; ich werde nicht wanken. Auf Gott ruht mein Heil und meine Ehre; der Fels meines Schutzes, meine Zuflucht ist in Gott. Vertraut auf ihn allezeit, ihr von Gottes Volk! Schüttet euer Herz vor ihm aus! Gott ist unsere Zuflucht.” - Psalm 62,6-9
Glaube kann nicht nur Berge versetzen, sondern auch Menschen vor Krankheiten schützen
Mehr als 1200 unabhängige Untersuchungen haben in den vergangenen Jahren die Beobachtung bestätigt, dass Religiosität ein wirksames Medikament sein kann.
Menschen, die an eine höhere Macht glauben, sind weniger oft im Krankenhaus, genesen schneller von Krankheiten, haben einen niedrigeren Blutdruck und scheinen besser gegen Herz- und Kreislaufkrankheiten geschützt zu sein. Sie sind ferner nach Operationen schneller wieder auf den Beinen und benötigen weniger Schmerzmittel, sie reagieren auf Belastendes weniger mit Depressionen und erholen sich meist in kürzester Zeit, wenn sie dennoch einmal depressiv werden. Zudem fördert der Glaube an einen freundlichen Gott, der Schwächen nachsichtig beurteilt, in Verbindung mit emotionaler Geborgenheit in einer Glaubensgemeinschaft, psychisches und körperliches Wohlbefinden deutlich.