Walter Veith antwortet zu Fragen über Fleisch und Soja
Studien haben zweifelsfrei ergeben, dass übermäßiger Eiweißverzehr zu Kalziummangel und schwächeren Knochen führt. Zwar bewirkt mehr Eiweiß eine erhöhte Knochendichte, doch wird dabei nicht Kalzium in den Knochen eingebaut, sondern Phosphat. Ändert sich das Kalzium-Phosphat-Verhältnis im Knochen zugunsten von Phosphat, sinkt aufgrund der Mikrostruktur des Knochen trotz erhöhter Dichte ihre Festigkeit. Dichte Knochen bedeuten also nicht automatisch feste Knochen. Ein Huhn zum Beispiel hat eine äußerst geringe Knochendichte, aber sehr feste Knochen.
Wichtig ist allerdings die Unterscheidung zwischen tierischem und pflanzlichem Eiweiß. Tierisches Protein enthält viele schwefelhaltige Aminosäuren, die den Sulfatspiegel im Blut erhöhen und sauer wirken. Zu ihrer Neutralisierung braucht der Körper Kalzium, das er aus den Knochen zieht. Tierisches Eiweiß führt daher zu Kalziumverlust, während pflanzliches Eiweiß dies in der Regel nicht tut. Pflanzenprotein verbessert die Mikrostruktur der Knochen und festigt sie, Tierprotein bewirkt das Gegenteil.
Soja ist für Jungen und Mädchen sowie Männer und Frauen jeden Alters geeignet. Die pflanzlichen Östrogene im Soja, die sogenannten Phytoöstrogene, sind dem weiblichen Hormon Östrogen zwar ähnlich, aber chemisch nicht identisch. Daher entfalten sie auch eine andere Wirkung im Körper. Die Schutzwirkung von Phytoöstrogenen und ihre positiven Aspekte kommen unabhängig vom Geschlecht zum Tragen. Auch finden sich Phytoöstrogene nicht nur in der Sojabohne, sondern (in geringerem Maße) auch in Getreide, Samen, Nüssen und Hülsenfrüchten. Der Verzehr von Soja ist für beide Geschlechter gleichermaßen zu empfehlen.