Denkt an Lots Frau

Einführung

Denkt an Lots Frau“, sagte Jesus (Lk 17,32 LUT). Es ist wahrscheinlich die dramatischste und aussagestärkste Veranschaulichung, die der Meister je in einer Predigt verwendet hat. Wer den Zusammenhang liest, merkt schnell, dass mit diesen Worten die Bewohner der Erde in unserer Zeit gemeint sind. „Jener Tag“ (V. 31) ist der „Tag, da der Sohn des Menschen geoffenbart wird“ (V. 30). Hier der ganze Abschnitt von Jesu Aussage:

Lk 17,28 Ebenso ging es auch in den Tagen Lots zu: Sie aßen, sie tranken, sie kauften und verkauften, sie pflanzten und bauten;
29 an dem Tag aber, als Lot aus Sodom wegging, regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel und vertilgte alle.
30 Gerade so wird es sein an dem Tag, da der Sohn des Menschen geoffenbart wird.
31 Wer an jenem Tag auf dem Dach ist und sein Gerät im Haus hat, der steige nicht hinab, um dasselbe zu holen; ebenso, wer auf dem Feld ist, der kehre nicht wieder zurück. 32 Gedenkt an Lots Frau!

Was meinte Jesus mit der mysteriösen Aufforderung „Denkt an Lots Frau“? Was hat jene Frau aus längst vergangenen Zeiten mit Menschen zu tun, die den Abschluss der Weltgeschichte erwarten? Warum hat der Meister ihren Fall auf heute übertragen? Jesus gebrauchte sie als ernste Warnung. Die Frau war kalt, gleichgültig und ungehorsam geworden. Schließlich trafen sie die Gerichte Gottes, und sie wurde zu einer Salzsäule in Sodoms Ebenen.

Eine tödliche Gefahr

Das zeigt mir, dass eine der tödlichsten Gefahren für Gottes Volk in der Endzeit ist, sich langsam von der Wahrheit zu entfernen, so wie Frau Lot es tat. Jesus warnte davor, dass die geistliche Kraft fast unmerklich verlorengehen kann.

Mt 24,12 Weil die Gesetzlosigkeit überhand nimmt, wird die Liebe in vielen erkalten.

Wenn der Druck steigt, sich anzupassen und Kompromisse einzugehen, wird der Glaube allmählich ausgehöhlt und verschwindet irgendwann ganz. Ich muss bekennen, dass hier das größte Problem für den heutigen Prediger liegt. In seiner Gemeinde ist vielleicht eine neugetaufte Familie, die übersprudelt von diesem wunderbaren Erleben der ersten Liebe. Für den Herrn würden sie überall hingehen und alles tun. Es ist eine Freude, ihre ansteckende Begeisterung zu sehen. Doch bald schon merkt der Prediger, dass der Eifer etwas nachlässt und der Glaube für die Familie nichts Besonderes mehr ist. Mit der Zeit beteiligen sie sich immer weniger, sogar am Gottesdienst. Der Prediger besucht die Familie und bemüht sich, dem Problem auf den Grund zu gehen. Überrascht stellt er fest, dass sie noch immer alles wie zu Beginn glauben. Aber ihre Liebe zur Wahrheit ist verschwunden.

Wie kommt es, dass die geistlichen Kräfte erschlaffen? Wie schafft es der Teufel, das christliche Leben seiner Seele zu berauben? Eins ist sicher: So etwas geschieht nicht plötzlich oder über Nacht. Es sind viele kleine Schritte, die Liebe zur Wahrheit zu verlieren. Stück für Stück setzt man die Maßstäbe herab, bis nichts mehr übrig ist als leere, tote Formen.

Wenn man liest, was Jesus alles über die Erlösten sagte, sticht eine große, absolute Wahrheit heraus: Im Himmel wird es keine geteilten Herzen geben. Niemand wird mit einer halben Übergabe gerettet. Wenn jemand Gottes Königreich betritt, dann nur deswegen, weil ihm das ewige Leben wichtiger war als alles andere auf der Welt. Der Herr Jesus nahm Lots Frau als Warnung für Menschen in den letzten Tagen, denen die Wahrheit nicht alles bedeutet und die materielle Güter mehr lieben als Gottes Güter. Christus sagte:

Lk 14,33 So kann auch keiner von euch mein Jünger sein, der nicht allem entsagt, was er hat.

Die kostbarste Perle der Welt

Sicher kennst du die biblische Geschichte von dem Geschäftsmann auf der Suche nach der kostbarsten Perle der Welt. Eines Tages fand er sie und erfuhr, dass sie zum Verkauf stand. Doch der Preis war astronomisch hoch! Wollte er die Perle wirklich erwerben, müsste er Haus und Unternehmen verkaufen und jeden Cent seines lebenslang angesparten Vermögens aufwenden. Und jetzt kommt es: Der Wunsch des Mannes nach jener Perle war so tief und unbändig, dass er nicht anfing, sich über die Kosten auszulassen. Es war keine Option für ihn zu warten, bis er sich den Kauf leichter leisten konnte. Er versuchte auch nicht, einen geringeren Preis herauszuschlagen. Auf der Stelle eilte er aufgeregt davon, verkaufte alles, was er besaß, und brachte den Erlös zu den Besitzern der Perle. Diese Perle steht natürlich für das ewige Leben, und wer immer den Wunsch nach diesem Leben hat, muss bereit sein, dafür sein gesamtes Hab und Gut zu investieren.

Lots gute Absichten

Doch kommen wir zurück zur Geschichte von Lots Frau und versuchen herauszufinden, was Jesus uns an ihrem Beispiel klarmachen wollte. Laut biblischem Bericht gehörte sie zu einer der vornehmsten Familien des Ostens. Lot teilte als Neffe Abrahams denselben Glauben und betete vor Abrahams Altar. Als Gottes Ruf kam, Mesopotamien zu verlassen, schloss Lot sich Abraham an, ohne zu wissen, was auf sie zukam. Gemeinsam führten sie ihre Familien an die Grenze zum verheißenen Land und brachten ihre Dankopfer dar.

Dann brach auf einmal ein Streit zwischen den Hirten der zwei wohlhabenden Verwandten auf. Ihre riesigen Herden fanden einfach nicht genug Weidefläche vor Ort, und eine Trennung war unumgänglich. Lot erhielt die Wahl; das ganze Land lag ausgebreitet vor ihm. Auf einer Seite lagen die grünen Hügel mit ihren hoch aufragenden Bäumen, auf der anderen führte der Weg zu den dicht bevölkerten Handels- und Geschäftszentren. Die materiellen Aussichten der blühenden Städte sprachen Lot sofort an, und die Bibel stellt schlicht fest, dass er „seine Zelte bis nach Sodom aufschlug“ (1Mo 13,12). Der tragische Ausgang war vorhersehbar und Folge der Entscheidung, näher an diese verdorbenen Städte heranzuziehen.

Lot hinterlässt den Eindruck eines Mannes mit guten Absichten. Ganz sicher war es nicht sein Plan gewesen, seine Familie in die urbane Kultur der sündigen Stadt Sodom zu führen. Er wollte sich nur in der Nachbarschaft niederlassen, wo er die wirtschaftlichen Möglichkeiten der geschäftigen Handelsmetropole nutzen konnte. Sehr wahrscheinlich hatte er sich fest vorgenommen, seine Familie sollte keinen Umgang mit den verdorbenen Einwohnern von Sodom und Gomorra pflegen. Und natürlich hatte er nicht mit einem Gedanken daran gedacht, seinen Glauben preiszugeben. Der Grund für seinen Schritt war der selbstsüchtige Wunsch nach weltlichen Vorteilen, ohne jegliche Erwartung, einmal alles zu verlieren.

Was wirklich geschah

Doch was geschah, allen hehren Absichten zum Trotz? Der arme Lot verlor seine Frau, seinen Besitz und fast noch sein Leben. Gute Vorsätze reichten eben nicht. Dichter und immer dichter bewegte er sich auf die Städte zu, und am Ende bezog er ein Haus unter den Sodomitern. Aus den Plänen, die geistlichen Interessen seiner Kinder zu hüten, wurde nichts. All die aufrichtigen Bemühungen, der Bosheit mit strengeren Gebetszeiten und Familienandachten entgegenzuwirken, schienen nicht wie gewünscht zu greifen. Langsam, aber sicher ließ er sich auf seine Umgebung ein und wurde Zeuge, wie seine Kinder Stück für Stück mehr die Lebensweise ihrer heidnischen Nachbarn übernahmen.

Ich bin mir sicher, dass Lot sich anfangs nicht wohlfühlte, als er sich unter den bösen Bewohnern dieses lasterhaften Ortes niederließ. Jeden Tag hörte er neue Berichte über die schnell steigende Kriminalitätsrate. Die obszöne Sprache und unanständigen Witze müssen ihn abgestoßen und sogar schockiert haben. Und dann musste er voller Sorge mitansehen, dass seine Familie vom pervertierten Lebensstil ihrer Freunde und Bekannten immer stärker fasziniert wurde.

Schließlich verliebten sich seine Töchter in weltliche Männer und heirateten. Weg von ihrem Zuhause und vereint mit den Feinden Gottes, verloren sie jeden Glauben an die überlieferte Religion ihrer Kindheit und Jugend. Lot wurde in ihren Augen zu einem engstirnigen Fanatiker, und schon bald brachten sie ihre tiefe Abneigung gegen seine halbherzigen Appelle, in ihren Familien die wahre Anbetung zu pflegen, zum Ausdruck.

Trotz allem haben wir irgendwie Mitgefühl für Lot und seine erfolglosen Versuche, das Leben seiner unbekehrten Frau und Kinder auf die rechte Bahn zu lenken. Er musste mit vielen Widrigkeiten kämpfen, von denen die meisten allerdings das Resultat seiner eigenen Schwachheit und Unentschiedenheit waren. Ein Kompromiss führte zum nächsten, bis er irgendwann über der Rebellion seiner verweltlichten Familie allen Mut verloren haben muss.

Frau Lot und die Stadt Sodom

Dennoch bleibt es ungeheuerlich, dass Lot tatsächlich in die Stadt umzog. Die dortige Gesellschaft war schamlos, degeneriert und sexuell völlig pervertiert. Frau Lot zog nicht nur in Sodom ein, Sodom zog auch in ihr ein. Sie war der Typ Mensch, der edle Dinge liebte, und der ungestüme Wirbel städtischer Veranstaltungen faszinierte sie von Anfang an. Bald befand sie sich im aufregenden Sog unterhaltsamer Partyrunden, und allem Anschein nach war sie schließlich kaum weniger materialistisch eingestellt als die Sodomiter. Was war nur die Ursache für ihre schockierende Wende? Ihr Mann war doch aus der Verwandtschaft Abrahams! Hatte vielleicht niemand für sie inmitten dieser Versuchungen gebetet? Nein, das war es nicht. Jeden Abend und Morgen betete und opferte Abraham für die Familie seines Neffen. Oder war sie nie vor den geistlichen Gefahren gewarnt worden? Wohl kaum, denn sicher hatten die Engelboten sie über Sodoms Fallstricke voll aufgeklärt. Aber was hat die Frau dann in diesen schrecklichen Untergang getrieben? Hat sie etwa dem Ruf Gottes zur Flucht keinen Glauben geschenkt? Doch. Sie wies diese Nachricht nicht spöttisch von sich wie ihre verheirateten Töchter und deren Männer. Sie glaubte der Warnung und machte sich auch auf den Weg in die Sicherheit.

Halbherzig bis zum Schluss

Doch hier ist der Punkt: In ihrem Herzen waren weder Eifer noch Begeisterung für diesen Weg. Sie war so unschlüssig, die feine Einrichtung ihres luxuriösen Heims in Sodom zurückzulassen, dass sie sich Zeit ließ. Ihr Herz und Leben hingen so am Materiellen, dass sie sich nur mit großer Mühe von den angesammelten Reichtümern ihrer komfortabel ausgestatteten Räume losreißen konnte. Der Tod war ihr auf den Fersen, und trotzdem zögerte sie. Was war das Problem dieser Frau? Sie liebte die Welt mehr als Gott. Sie glaubte an die Wahrheit; sie wusste, was zu tun war; sie wollte gerettet werden! Aber sie zögerte.

Auch heute sind viele genau wie Frau Lot. Sie glauben der Wahrheit, wissen, was zu tun ist, und möchten gerettet werden. Und sie zaudern ebenso. Wie Lots Frau warten viele von ihnen, bis die Anziehungskraft der Welt ihre Willenskraft gelähmt hat und sie „Dinge“ nicht mehr loslassen können. Warum sind Menschen zögerlich, wenn Gottes Ruf kommt? Hast du schon einmal so gehandelt? Millionen zögern, bis die besten Jahre ihres Lebens Vergangenheit sind. Sie zögern, bis ihre Kinder groß geworden und in die Welt gegangen sind. Sie zögern, bis die Welt sie mit eisernen Ketten hält und Gottes Stimme in der Ferne verklingt.

Endlich setzte Frau Lot sich in Bewegung. Die Geschichte beschreibt, wie Engel die Familie an der Hand griffen, um mit ihr aus der todgeweihten Stadt zu hasten. „Rette dein Leben und sieh nicht hinter dich“, riefen sie (1Mo 19,17 LUT). Doch Lots Frau erreichte die sicheren Berge nie. Warum? Die Bibel sagt uns, dass sie „zurückblickte“ und augenblicklich zu einer Salzsäule wurde. Weshalb ging Gott so hart mit ihr um? War es nicht das kleinste aller Vergehen, nur den Kopf etwas zu drehen? Gottes Wort hat einen Namen für diese Art Drehungen: Sünde. Sie übertrat die Anweisung des Herrn, und ihr Urteil unterstreicht, wie wichtig Gehorsam ist. Gott meint, was er sagt. Es gibt keine Ausrede für Sünde, deswegen kann Gott nicht über sie hinwegsehen.

Die „kleine“ Sünde von Nadab und Abihu

Nirgendwo gewährt die Bibel dem Menschen den kleinsten Spielraum, Gottes offenbarten Willen zu modifizieren. Was Gott gesagt hat, wollte er auch so sagen, und er akzeptiert nichts weniger als volle Übereinstimmung mit seinen Geboten. Die Heilige Schrift enthält verschiedene dramatische Begebenheiten, die diese dringende Wahrheit betonen. Zwei Söhne des Hohepriesters brachten fremdes Feuer vor den Herrn und starben auf der Stelle. Gott hatte angeordnet, beim priesterlichen Dienst nur das heilige Feuer der Stiftshütte zu verwenden. Ihnen erschien es unlogisch, warum nicht ein anderes Feuer genauso gut die Opfer verbrennen könne. Ihr menschliches Urteil führte Nadab und Abihu zum direkten Ungehorsam gegen die Anweisung des Herrn, und sie verloren ihr Leben. Sie erkannten nicht, wie schwer es wiegt, die Heiligkeit von Dingen zu entweihen, die Gott für heilige Zwecke ausgesondert hat.

Heute hört man ähnliche Argumente über Dinge, die Gott geheiligt hat. Oft wird die Frage gestellt: „Was ist der Unterschied, am Sabbat Gottesdienst zu feiern oder am Sonntag? Ein Tag ist doch so gut wie der andere.“ Der gewaltige Unterschied ist, dass Gott den einen Tag geheiligt und darüber ein unveränderliches Gesetz in Stein gemeißelt hat. Der Tag ist anders, weil er unter Gottes besonderem Segen steht. Wehe dem, der mit gewöhnlichen Händen diese heiligen Einrichtungen Gottes antastet!

Nadabs und Abihus Vergehen bestand nicht in einer trotzigen Verachtung ihres Glaubens in anderen Bereichen ihres religiösen Amtes. Sie waren nie auf den Gedanken gekommen, die Opfer anders als auf die in den levitischen Satzungen vorgeschriebene Weise darzubringen. Die Kleinigkeit mit dem Feuer war das einzige Gebot, das sie als leichtfertig und eigenwillig enttarnte. An dieser einen Stelle fühlten sie sich zu einer winzigen Änderung berechtigt, die sich besser und einfacher in ihre Vorstellung von einem zweckmäßigen Gottesdienst einfügte. Eine so geringfügige Abweichung im Interesse einer so geheiligten Zeremonie könne, so dachten sie, unmöglich ernste Konsequenzen haben. Gott würde es bestimmt nicht als Sünde betrachten, eine Zeremonie zu seiner Anbetung zu verbessern.

Ungehorsam im Namen der Religion?

Was für eine Ironie, dass ein großer Teil des Ungehorsams gegen Gottes Gesetz im Namen der Religion geschieht! Christus wies darauf hin, dass Menschen ihn „anbeten“ würden, indem sie seine Forderungen durch „Menschengebote“ ersetzten (Mk 7,7). So eine Anbetung lehnte er als nichtig und leer ab. In der Bergpredigt beschrieb er eine große Gruppe von Menschen, die Eintritt in Gottes Reich suchen, weil sie geweissagt, Dämonen ausgetrieben und „in seinem Namen“ viele Wunder getan haben. Trotzdem muss Jesus ihnen sagen:

Mt 7,23 Ich habe euch nie gekannt; weicht von mir, ihr Gesetzlosen!

Wie kann man sich so verrennen und so blind sein, dass man sich zweifellos gerettet wähnt, während man bewusst Gottes Gebote bricht? In ihrer sinnlosen Anbetung beugten sie sich regelmäßig im Gebet, sangen Loblieder und verpassten wahrscheinlich keinen Gottesdienst. Sie bekannten ihre große Liebe zu Gott und gaben bewegende Zeugnisse. Existiert heute nicht das gleiche Problem? Missachten gläubige Menschen nicht immer noch Gottes Gesetz, während sie gleichzeitig Liebe zu Gott bekennen? Schau dich am nächsten Sabbat mal in deiner Nachbarschaft um. Überall ignoriert man das eine Gebot im Herzen der Steintafeln:

2Mo 20,10 Der siebte Tag ist Sabbat für den HERRN, deinen Gott. Du sollst an ihm keinerlei Arbeit tun …

Was sind das für Menschen, die Gottes Sabbat übersehen? Wenn sie am siebten Tag eifrig ihrem normalen Arbeitsprogramm nachgehen und ihr eigenes Vergnügen suchen, ist kein Anzeichen von Schuldgefühl zu erkennen, obwohl sie Gottes klaren Befehl missachten. Und am nächsten Tag sind viele von ihnen in der Kirche, beten, singen und reden davon, wie sehr sie Jesus lieben. Woher haben sie diese Definition von Liebe? Vielleicht von den Autoaufklebern auf der Schnellstraße: „Lächle, wenn du Jesus liebst“, „Wink, wenn du Jesus liebst“, „Hup, wenn du Jesus liebst“? Aber davon hat Jesus gar nicht gesprochen. Er erklärte:

Joh 14,15 Liebt ihr mich, so haltet meine Gebote!

Gehorsam ist besser

Warum meinen Menschen, es sei ungefährlich, eines der Zehn Gebote zu brechen? Aus dem gleichen Grund, aus dem Saul es für ungefährlich hielt, die verbotenen Schafe und Ochsen mitzubringen. Gott hatte ihm aufgetragen, die Amalekiter zu schlagen, ohne irgendwelche Beute zu machen. Aber Saul wollte diese Tiere als Opfer im Gottesdienst verwenden. Merkt ihr, wie unglaublich unlogisch sein Verhalten war? Erst nahm er die Tiere mit, und dann versuchte er, seinen Ungehorsam damit zu rechtfertigen, dass er das gestohlene Vieh im Gottesdienst opfern wollte. Genauso sind heutige Kirchgänger Gott ungehorsam, indem sie den Sabbat für ihre eigenen Zwecke gebrauchen und dann wie Saul versuchen, ihren Ungehorsam damit zu rechtfertigen, dass sie Gott „mit der gestohlenen Zeit“ am Sonntag anbeten. Gott erklärte durch den Propheten Samuel:

1Sam 15,22 LUT Gehorsam ist besser als Opfer.

Er ist auch besser als die nichtige Anbetung in tausend Gottesdiensten, die vor dem Hintergrund einer bewussten Übertretung seines klar formulierten Gebotes stattfinden. Nichts kann unsere Liebe so deutlich machen wie Gehorsam. Wie Jesus sagte: „Liebt ihr mich, so haltet meine Gebote!“ Ungehorsam ist schlimmer als alles andere, weil er vor allem Untreue zum Ausdruck bringt. Einen vom heidnischen Sonnenkult stammenden Konkurrenztag zu halten, ist für Gott nicht annehmbarer als Sauls preisgekrönte Schaf- und Rinderherden. Ungehorsam ist nicht zu Gottes Ehre, und es ist besonders anstößig für ihn, wenn seine Gebote im Namen der Anbetung gebrochen werden.

Der Umgang mi dem Heiligen

Ist euch aufgefallen, dass es in den Geschichten von Nadab, Abihu und Usa eine Gemeinsamkeit gibt? Das scheinbar so unwesentliche Vergehen hatte mit Dingen zu tun, die Gott zum heiligen Gebrauch ausgesondert hatte. Das Feuer war heilig, und die Bundeslade war heilig. Beides wurde für einen bestimmten heiligen Zweck reserviert und geschützt. Gewöhnliche Hände durften die Lade nicht anfassen, und gewöhnliches Feuer durfte nicht das heilige ersetzen. Als diese „besonderen“ Dinge wie Alltägliches behandelt wurden, wurde Gottes Urteil vollzogen.

Hat Gott heute noch Dinge für den heiligen Gebrauch bestimmt? Auf jeden Fall. Gott nennt den Sabbat „meinen heiligen Tag“ (Jes 58,13.14). Dieses Siebtel der Zeit ist von Gott deutlich gesegnet und als Ruhe- und Anbetungstag angeordnet worden.

Auch der Zehnte ist in Gottes Wort für einen besonderen, heiligen Zweck ausgesondert worden. Wer sich dieses Zehntel selbst aneignet, bedient sich im Grunde aus der Kasse Gottes. Die Schrift sagt dazu:

Mal 3,8 Darf ein Mensch Gott berauben? Ja, ihr beraubt mich! – Ihr aber sagt „Worin haben wir dich beraubt?“ Im Zehnten und im Hebopfer.

Kleine Sünden, große Folgen

Manche Leute sind entsetzt, wenn sie über das Gericht gegen Usa lesen, als er Gottes Lade berührte, und über Lots Frau, die nur ihren Kopf drehte. Sind solche klitzekleinen Verstöße wirklich so schlimm, dass man auf der Stelle tot umfallen kann? Sagen wir es so: Es ist ein Hinweis darauf, dass die Qualität einer Sünde mehr Gewicht hat als die Quantität. Wenn Evas simpler Akt, in eine Frucht zu beißen, der Auslöser für 6000 Jahre Leid und Tod auf diesem Planeten war, sollten wir in keinem Fall wagen, Ungehorsam aufgrund von Größe oder Erscheinung einzuordnen. Kein Wunder also, dass Lots Frau die gleichen schrecklichen Folgen trafen wie alle anderen, die das Wort eines heiligen Gottes auf die leichte Schulter nahmen. Das Vergehen des Zurückblickens zeigte ihren gespaltenen Willen. Es offenbarte außerdem die Tatsache, dass ihr Herz noch immer an dem Treiben einer korrupten, verdammten Kultur hing. Zwei Stimmen kämpften um ihre Ergebenheit: zum einen die Stimme des Hochlandes – Gottes Stimme rief sie zu Freiheit, Reinheit und Erlösung; zum anderen die Stimme des Tieflandes – die Stimme von Popularität und Genuss, die Stimme Sodoms. Langsam gewann die Stimme von unten die Herrschaft über ein arg verbogenes Gewissen, und Frau Lot steht uns als tragisches Exempel für ein geteiltes Herz vor Augen.

„Denkt an Lots Frau“, sagte Jesus und hatte dabei die Menschen im Sinn, die das traumatische Finale der Weltgeschichte miterleben würden. Gerade uns heute sagt er: „Denkt an Lots Frau!“ Wir brauchen diese Botschaft. Millionen sind innerlich ebenso zwiegespalten wie Frau Lot. Sie finden nicht die Zeit, mit ihrer Familie zu beten. Wie Frau Lot lesen viele lieber Zeitschriften als die Bibel, und so erschöpft sich ihr Glaube in Formen ohne Tiefgang. Wie Frau Lot verweilen sie an den Grenzlinien zur Sünde und ringen sich nie zu einer klaren Entscheidung durch, Gott mit ganzem Einsatz ungeteilten Gehorsam zu leisten.

Gottes Ultimatum an Lot

Wie dachte Gott über Lots laxes Auftreten, das seinen Einfluss in Sodom zunichte gemacht hatte? Wir kennen die Geschichte, wie jene Engel erst Abraham besuchten und dann Lot, um ihm zu sagen, Gott habe ihre Hin- und Hergerissenheit lange genug erduldet. Die Grenze ihres Doppellebens war erreicht, und Gott stellte sie vor ein Ultimatum: Rein oder raus! „Es ist genug!“, sagte Gott. „Ihr könnt nicht länger neutral bleiben. Entscheidet euch jetzt, was ihr wollt. Kommt entweder ganz heraus, oder bleibt drin und kommt um.“

Was für eine fantastische Konfrontation: ein letzter Aufruf; die Chance, in letzter Minute noch dem Tod zu entrinnen und das Leben zu wählen! Klingt das bekannt? Wenn nicht, solltest du dich mal umschauen, was so in der Welt vor sich geht. Dasselbe feurige Schicksal, das sich über Sodom zusammenbraute, ist auch über dieses schlimme Zeitalter beschlossen. Jesus wies darauf hin, wie ähnlich die Zustände in diesen zwei Geschichtsphasen sein würden. Nachdem er die Exzesse und Schwelgereien in Lots Tagen beschrieben hatte, sagte Jesus:

Lk 17,30 ELB Ebenso wird es an dem Tag sein, da der Sohn des Menschen offenbart wird.

Was meinte er mit „ebenso“? Die gleichen moralischen und gesellschaftlichen Probleme? Kein Zweifel. Sah er auch einen aufrüttelnden letzten Appell an die zögernden Lots und ihre Frauen voraus, deren Unentschlossenheit ihren Willen fast gelähmt haben würde? Die Worte des Meisters machen wirklich den Eindruck, als hätte er die ganze heruntergekommene, sterbende Welt von heute vor Augen gehabt. Wie in Sodoms Tagen werden die Menschen nicht mehr als eine letzte Gelegenheit erhalten, Ja oder Nein zu sagen – dann wird es vorbei sein. Einige werden wie Lots Frau so eng mit der Welt verwoben sein, dass sie nicht rechtzeitig loslassen können. Sie werden mit den Dingen umkommen, die sie mehr liebten als Gott. Andere werden wie Lot sich gerade noch rechtzeitig aufrappeln und einen schnellen Entschluss fassen. Ohne einen Blick nach hinten werden sie ausziehen, ganz in Übereinstimmung mit dem Willen Gottes. Das ist die Entscheidung, vor der jeder steht.

Dieselben Missstände, die zu dem dramatischen Finale in Sodom führten, durchsäuern heute auf fast allen Ebenen die christlichen Kirchen. Materialismus und Lauheit kennzeichnen das Leben von Millionen, die sich als Nachfolger der Wahrheit bezeichnen. Während die zerstörerischen Winde allmählich dem Griff der vier apokalyptischen Engel entgleiten, die sie bis jetzt zurückgehalten haben, entspannt sich Gottes Namensvolk in einer Traumwelt fleischlicher Sicherheit. Wie Lots Familie haben sie es sich in einer Gesellschaft der Geldmärkte und Glaubenskompromisse bequem gemacht.

Eine unerträgliche Mischung

Für Gott ist diese Mischung aus Fleisch und Geist widerlich und unerträglich. Als der wahre Zeuge an die Gemeinde Laodizea ruft er den religiösen Überrest der Endzeit zur Buße auf. So wie die himmlischen Boten vor langer Zeit ein Ultimatum aussprachen, werden auch wir aufgefordert, alles aufzugeben oder unterzugehen. Für halbe Sachen ist keine Zeit mehr. Entscheide dich, sagt Gott, entweder heiß oder kalt! Komm ganz heraus und lebe, oder bleib lauwarm und stirb! In der Gemeinde, die die Entrückung erlebt, wird es keine halbe Hingabe geben. Die Geschichte von Lot und seiner Familie beweist, dass Gott einen geteilten Lebensstil unter seinem bekenntlichen Volk nicht sehr lange dulden wird. Wer versucht, in zwei Welten zu leben, muss eine Entscheidung treffen. Gottes Wort macht klar, dass Freundschaft mit der Welt Feindschaft gegen Gott ist.

Jak 4,4 Wer also ein Freund der Welt sein will, der macht sich zum Feind Gottes!

Ein anderer Bibelschreiber und gleichzeitig der engste von Christi Jüngern erklärte:

1Joh 2,15 Wenn jemand die Welt lieb hat, so ist die Liebe des Vaters nicht in ihm.

Was eine Sünde bewirken kann

Warum sagte Jesus: „Denkt an Lots Frau“? Weil er wusste, dass viele andere genauso von „Dingen“ angezogen sein würden wie sie. Sie würden sich Zeit lassen und dann sehnsüchtig auf all das zurückschauen, was verboten ist.

Lk 14,33 So kann auch keiner von euch mein Jünger sein, der nicht allem entsagt, was er hat.

Wie viel wissen heutige Kirchgänger noch von Selbstverleugnung und „allem entsagen“? Die Offenbarung prophezeite die unheilige Mischung des Christentums in Laodizea, die Gott Bauchschmerzen machen würde. Er sagte:

Off 3,16 Ich werde dich ausspeien [ausbrechen] aus meinem Mund.

Das sind wahrscheinlich die plastischsten Worte, die unserem Herrn je über die Lippen gekommen sind. Er sprach über Heuchelei in der Endzeit. Ähnlich drastisch drückte Jesus sich aus, als er den entsprechenden Zustand der religiösen Führung seiner Zeit beschrieb: Er nannte sie Heuchler, Schlangenbrut und getünchte Gräber. Die gleiche Situation findet sich im Alten Testament, als Gott sein schwankendes Volk aufrief, sich klar zu positionieren:

1Kön 18,21 Wenn der HERR der wahre Gott ist, dann folgt ihm nach; wenn aber der Baal, dann folgt ihm nach!

In all diesen Fällen sprach Gott Menschen an, die sich als von ihm begünstigtes, auserwähltes Volk verstanden. Doch ihr Leben entsprach nicht ihrem Bekenntnis. Sie vermischten Heiliges mit Unheiligem. Sie sagten das eine und taten das andere. Das Ergebnis war ein kraftloses Wischiwaschi-Zeugnis, das andere nicht beeindrucken konnte. Gott verabscheute dieses Verhalten. Deshalb verlangte er eine klare Entscheidung: entweder Gott oder Baal, entweder Gehorsam oder Ungehorsam.

Verlassen, verwerfen, strikt abweisen

Es ist ein ganz eigenartiger Wahn der heutigen Christenheit, Erlösung und Sünde ließen sich unbekümmert in denselben Topf werfen. Die Bibel sagt sehr deutlich, dass bewusste Übertretung das Gegenteil von geistlicher Sicherheit ist. Gottes Aufruf lautet:

2Kor 6,17 ELB Geht aus ihrer Mitte hinaus und sondert euch ab!

Vorsätzlicher Ungehorsam passt unmöglich zu einem reinen christlichen Gewissen. Gottes Wort hat eine Menge über die Sünde zu sagen, allerdings niemals Gutes. Nirgendwo ist eine auch noch so vorsichtige inspirierte Andeutung zu finden, es reiche, Sünde zu reduzieren oder zu vermindern. Wo immer sie erwähnt wird, ist Sünde nicht verhandelbar – sie muss verlassen, verworfen und strikt abgewiesen werden. Jesus sagte der Ehebrecherin nicht: „Geh hin und sündige immer weniger.“ Er sagte:

Joh 8,11 Geh hin und sündige nicht mehr.

Johannes schrieb nicht: „Meine Kinder, dies schreibe ich euch, damit ihr nach und nach weniger sündigt.“ Er sagte schlicht:

1Joh 2,1 Dies schreibe ich euch, damit ihr nicht sündigt.

Die Geschichte von Lots Frau ist ein dramatisches Beispiel dafür, dass ein kleiner Akt des Ungehorsams das ewige Schicksal besiegeln kann. Jeder Versuch, Gottes Liebe, Charakter oder Gerechtigkeit mit einer Toleranz für Sünde zu versöhnen, muss am Ende erbärmlich scheitern.

Die Herausforderung gilt uns

Wie steht es um dich? Hast du in diesem letzten Überbleibsel an Gnadenzeit jedem Mitbewerber Christi um den ersten Platz in deinem Herzen eine Absage erteilt? Wie die Engel Lot und seine Familie innig um ungeteilten Gehorsam baten, so drängt der Heilige Geist uns heute zu derselben Hingabe. Es geht um Trennung und schnelles Handeln. So viele Menschen zaudern in der Grauzone der Unentschiedenheit, während das Vernichtungsfeuer kurz davorsteht, diese Welt auszulöschen. Weltmenschen und Namenschristen hören gleichermaßen Gottes Flehen, sich loszureißen. Die Tür der Gnade bleibt nur wenige Momente noch geöffnet.

Jede Seele steht einmal vor dem goldenen letzten Augenblick der Entscheidung, bevor das Tor sich schließt. Werden wir erkennen, wann es soweit ist? Tragischerweise nein. Einige haben durch weltliche Kompromisse so getrübte Sinne, dass sie den endgültigen Weggang von Gottes Rettungsboten nicht einmal bemerken werden. Die Sünden Sodoms sind heute nicht weniger hypnotisierend und attraktiv als vor langer Zeit. Dieselben perversen Praktiken sind heute üblicher und populärer, als sie je in den verlorenen Städten der Ebene waren. Lot hatte keine Zeit, noch etwas mitzunehmen. Wir auch nicht. Wir müssen bereit sein, unser Ich zu verleugnen und uns von den Gräueln des Fleisches in jeder Form loszusagen. Unsere einzige Hoffnung ist, uns unverzüglich von den bösen Verquickungen mit einer degenerierten Gesellschaft zu trennen. Es ist der liebevolle Erlöser, der uns einlädt:

2Kor 6,17 Geht hinaus von ihnen und sondert euch ab …

Auf Jesus schauen

Wie können wir der Anziehungskraft einer verkehrten, rebellischen Gesellschaft widerstehen und eine Absage erteilen? Das Geheimnis ist, auf das Kreuz Jesu zu blicken. Mag sein, dass wir das Böse sogar verabscheuen und uns nach Befreiung sehnen; dennoch gibt es nur eine Kraftquelle, um aus dem Teufelskreis der Sünde auszubrechen. Christi stellvertretender Tod auf Golgatha hat die Strafe beglichen, die durch Übertretung auf jeder lebenden Person in der Welt gelastet hatte. Das gebrochene Gesetz forderte den Tod, und als Jesus am Kreuz diesen Preis für alle Menschen bezahlte, geschah eine herrliche Transaktion: Jede verlorene Seele wurde von der Bestrafung für Ungehorsam freigesprochen. Noch einmal: Juristisch ist die ganze Welt durch die Versöhnung am Kreuz erlöst worden. Die allgemeine Schuld von Adams Nachkommen wurde durch die allgemeine, durch Jesu Tod zugerechnete Rechtfertigung aufgehoben.

Wir dürfen mit Fug und Recht jedem Sünder in diesem Moment versichern, dass sein Todesurteil legal bereits ausgeführt und an seinem Stellvertreter Jesus vollstreckt worden ist. Was für eine fantastische Wahrheit! Gott war es demnach, der für die Rettung des Menschen die Initiative ergriff. Er hat es fast schwer gemacht, verloren zu gehen, indem er eine Befreiung aus der Knechtschaft der Sünde für jeden ausgerufen hat, der möchte.

Und beachten wir, dass Jesu Tod sogar die Schuld derer bezahlt hat, die nicht möchten. Der allgemeine Freispruch hat Geltung für die ganze Welt, Gute wie Böse. Der Fluch weltweiter Verdammung wurde durch weltweite Rechtfertigung aufgehoben, und Adams Kinder können geboren werden, ohne Schuld für die Sünden ihrer Väter zu tragen. (Röm 5,18)

Die schönste Konsequenz der Versöhnung

Doch die wunderschönste Konsequenz der Versöhnung wird im Leben derer sichtbar, die persönliche Rechtfertigung durch den Glauben an sein Blut in Anspruch nehmen. Paulus beschreibt es so:

Röm 3,24 Sie werden ohne Verdienst gerechtfertigt durch seine Gnade aufgrund der Erlösung, die in Christus Jesus ist.
25 Ihn hat Gott zum Sühnopfer bestimmt, das wirksam wird durch den Glauben an sein Blut, um seine Gerechtigkeit zu erweisen, weil er die Sünden ungestraft ließ, die zuvor geschehen waren,
26 als Gott Zurückhaltung übte, um seine Gerechtigkeit in der jetzigen Zeit zu erweisen, damit er selbst gerecht sei und zugleich den rechtfertige, der aus dem Glauben an Jesus ist.

Das zeichnet ein klares Bild davon, dass jeder angenommen wird, der sich an Jesus festhält als dem, der uns vergibt und rechtfertigt. Was geschieht für diejenigen, die sich für diese innige Beziehung der Gerechtigkeit aus Glauben entscheiden? Werden sie nur von der Schuld der Sünde befreit, oder empfangen sie auch Befreiung von der Sünde selbst? Paulus antwortete auf diese Frage:

Gal 6,14 Von mir aber sei es ferne, mich zu rühmen, als nur des Kreuzes unseres Herrn Jesus Christus, durch das mir die Welt gekreuzigt ist und ich der Welt.

In diesem Vers sehen wir, dass der Sieg über alles Böse auf der Welt eng verknüpft ist mit der Versöhnung am Kreuz. Wenn jemand von den Sünden des Fleisches befreit wird [er ist „tot“ für die Sünde, weil er „der Welt gekreuzigt“ ist], dann ist diese Freiheit immer ein Geschenk, das Christus durch sein Leiden und Sterben verdient hat. Die Anziehung der Welt verliert ihre Kraft, wenn wir das Angesicht unseres Stellvertreters und Heilands betrachten. Seine selbstlose Agape-Liebe, die sich am Kreuz offenbart, bringt die Eigenwilligkeit zum Schmelzen und löst das Herz von den vielen Attraktionen der Welt. Auf diese Weise wird Jesus uns „zur Weisheit, zur Gerechtigkeit, zur Heiligung und zur Erlösung“ (1Kor 1,30).

Alles konzentriert sich im Kreuz. Betrachte es täglich! Und denke an Lots Frau, damit du vor ihrem furchtbaren Schicksal bewahrt bleibst.

Quelle: https://www.amazingfacts.org/media-library/book/e/43/t/remember-lots-wife