Der Drache - Die Frau - Die Übrigen
Das Thema „Der Drache – Die Frau – die Übrigen“ ist einem Wort der Heiligen Schrift entnommen. Wir finden es in Offb. 12,17: „Und der Drache wurde zornig über die Frau und ging hin, zu kämpfen gegen die Übrigen von ihrem Geschlecht, die Gottes Gebote halten und das Zeugnis Jesu haben.“ In diesem Text werden drei wichtige Gruppen benannt, die wir im Einzelnen gründlich untersuchen werden.
I. Der Drache
Wer ist der Drache und was tut er? Was sind seine Ziele und Absichten?
Wir könnten jetzt unsere Phantasie anstrengen und die verschiedensten Überlegungen anstellen, schließlich würden wir zu den unterschiedlichsten Auffassungen kommen. Doch unser Prinzip ist, die Bibel durch die Bibel auszulegen, das ist stets die beste Methode, die Wahrheit zu erkennen und vor Irrtum bewahrt zu bleiben. Martin Luther sagte einmal: „Die Bibel ist ihr eigener Ausleger.“ In Offenbarung 12,9 wird das Geheimnis des Drachen erklärt: „Und es wurde hinausgeworfen der große Drache, die alte Schlange, die da heißt: Teufel und Satan, der die ganze Welt verführt. Er wurde auf die Erde geworfen, und seine Engel wurden mit ihm dahin geworfen.“ Mit den vierfachen Namen wird das wahre Wesen dieser Macht enthüllt. Wir tun gut, die Bedeutung der genannten Namen im Einzelnen zu untersuchen.
a) Der Drache wird mit der listigen Schlange identifiziert, die die Welt zum Bösen verführt hat. Dieser Vergleich erinnert uns an 1. Mose 3,1-5 Der Text weist auf folgende Werke der Schlange hin: Die Schlange stellt listig Gottes Wort in Frage. Sie erweckt Zweifel und gibt eine falsche Verheißung aus. Sie vermischt Gottes Wort mit eigenen Aussagen, verführt zum Ungehorsam und nimmt es mit Gottes Willen nicht genau.
Es ist bemerkenswert, dass Jesus die Schriftgelehrten seiner Tage, die das Volk um sein Heil betrogen, die Religion verfälschten und ihre eigenen Gebote als Gottes Gebote ausgaben, als Schlangenbrut bezeichnete. Er sagte zu ihnen: „Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer! Ihr Scheinheiligen! Ihr Schlangenbrut! Wie wollt ihr Gottes Gericht und der Hölle entrinnen?“ Matthäus 23,29a,33. Vielleicht ist in diesem Zusammenhang auch interessant, dass die Schlange in heidnischen Religionen in Verbindung mit dem Sonnenkult religiös verehrt wurde. So haben z.B. die Indianer in Mexiko ihre Pyramiden, auf denen Sonnentempel standen, mit Schlangenleibern ummantelt.
b) Der Drache wird mit dem Teufel identifiziert. Jesus hat das Wesen und Tun des Teufels in klaren Worten beschrieben:
„danach kommt der Teufel und nimmt das Wort von ihrem Herzen, damit sie nicht glauben und selig werden.“ (Lukas 8,12)
Der Teufel zerstört das Vertrauen in Gottes Wort. Der Teufel ist ein Lügner, er ist ein Feind der Wahrheit. Er liebt den Irrtum, er ist ein Mörder, er will nicht, dass wir ewig mit Gott leben. Jesus sagt von ihm:
„Der ist ein Mörder von Anfang an und steht nicht in der Wahrheit, denn die Wahrheit ist nicht in ihm. Wenn er die Lüge redet, so redet er aus dem Eigenen; denn er ist ein Lügner und der Vater der Lüge.“ (Johannes 8,44.45)
Auch die Apostel haben das Wesen und die Absichten des Teufels klar gekennzeichnet. Paulus schrieb in Epheser 6,11 von den listigen Anschlägen des Teufels. „Zieht an die Waffenrüstung Gottes, damit ihr bestehen könnt gegen die listigen Anschläge des Teufel.“ Der Teufel ist heimtückisch und unaufrichtig. Er verführt durch falsche Lehren. In 1. Timotheus 4,1 steht geschrieben:
„In den letzten Zeiten werden einige vom Glauben abfallen und verführerischen Geistern und Lehren von Dämonen anhangen.“
c) Der Drache wird mit Satan identifiziert. Für Jesus war der Satan kein Fabelwesen, sondern eine mächtige, gottwidrige Gestalt, die es ernst zu nehmen gilt. Jesus sagte in der Versuchung: „Weg mit dir, Satan!“ (Matth. 4,10) Der Satan verführt, zur falschen Anbetung und verstellt sich zum Engel des Lichts! (2. Korinther 11.14) Er hat Helfer, die als Diener Gottes auftreten. Sein ganzes Ziel ist auf Verführung ausgerichtet. Wir erkennen: Der Drache, der gegen die Übrigen streitet, sie verfolgt und töten möchte, ist die ganze Verführungs- und Verfolgungsmacht des Bösen.
II. Die Frau
Im Alten und Neuen Testament wird die Ehe als ein Sinnbild für Gottes Verhältnis zu seinem Volk und zu seiner Gemeinde benutzt. Durch den Propheten Hosea hat Gott seinen Liebesbund mit seinem Volk in zarten, ergreifenden Worten dargestellt.
„Ich will dich mir verloben auf ewig, ich will dich verloben in Gerechtigkeit und Recht. in Gnade und Barmherzigkeit. Ich will dich mir verloben in Treue und du wirst den HERRN erkennen.“ ( Hosea 2,21.22)
Das Verhältnis Gottes zu seiner Gemeinde im Bild eines Ehebundes wird auch durch den Propheten Jesaja bestätigt. (Jesaja 54,5.10)
Die Apostel haben ebenfalls die Gemeinde als Christi Braut bezeichnet. Paulus schrieb an die Gemeinde in Rom, er habe sich bemüht, Christus eine reine Jungfrau zuzuführen. (2. Korinther 11,2) Der Apostel Johannes hörte in einer Vision, wie himmlische Stimmen die endgültige Vereinigung Jesu mit seiner Gemeinde als eine Hochzeit ausriefen. Dabei wurde die Gemeinde als die Braut Christi bezeichnet. „Lasst uns freuen und fröhlich sein und ihm die Ehre geben; denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und seine Frau hat sich bereitet.“ (Offb. 19,7) Unter dem Bild der Frau (des Weibes) ist also die Gemeinde Jesu, das Volk Gottes, die Schar der treuen Gläubigen zu verstehen.
Paulus wusste, seine Bemühungen, Christus eine reine Jungfrau zuzuführen, würde das Missfallen Satans erregen. Er bringt seine Befürchtung, die Gemeinde könnte wie Eva vom Satan verführt werden, offen zum Ausdruck. An die Gemeinde in Korinth schrieb er: „Ich fürchte aber, dass, wie die Schlange Eva verführte mit ihrer List, so auch eure Gedanken abgewendet werden von der Lauterkeit und Reinheit vor Christus.“ (2. Korinther 11,3)
Wie sehr die Verführung in unseren Tagen geschieht, mögen einige Zitate zeigen die ich aus der Fülle des Materials herausgegriffen habe. Wer darüber mehr wissen und nachlesen möchte. dem empfehle ich das Buch von Dr. Bergmann „Kirche am Scheideweg – Glaube oder Irrglaube.“ Pfarrer Bergmann sagt in diesem Buch, die Kirche stehe jetzt am Scheidewege in Bezug auf Gott, auf Jesus Christus, auf den Heiligen Geist und auf ihr eigenes Selbstverständnis.
Das ist die genaue Erfüllung dessen, was Paulus vorhersagte, als er den Christen in Korinth schrieb: Es wird ein anderer Jesus gepredigt, ein anderer Geist wirken und ein anderes Evangelium angenommen! Die folgenden Beispiele mögen dies bestätigen und uns einen kleinen Einblick in die gegenwärtige Situation geben.
Ein anderer Gott
Die moderne Theologie hat die Personalität Gottes völlig preisgegeben. Die in der Bibel bezeugte Selbstoffenbarung Gottes, die Wirklichkeit Gottes, der als Schöpfer und Erhalter, Vater, Regierer und Herrscher des Universums existiert, ist weithin durch einen philosophischen Gottesbegriff abgelöst worden. Gott existiert nicht, Gott handelt nicht, Gott ist tot. Von Gott kann man nur reden, indem man vom Menschen redet.
Manfred Metzger, Prof. für Praktische Theologie in Mainz, schreibt: „Warum sollen die Sachen klarer, die Welt verständlicher sein, wenn der Name „Gott“ auftaucht. Er löst die Rätsel nicht; er ist selber eins. Der jenseitige Gott nämlich, der meta-physische, der absolute, verpflichtet uns zu überhaupt nichts; abgesehen davon, dass er ausnehmend langweilig ist. Der Gott aber, der uns als ganz gewöhnlicher Mensch begegnet, ist aufregend persönlich.“ Herbert Braun, Theologe in Tübingen, kennt ebenfalls keine Personalität Gottes. Er schrieb: „Gott ist nicht zu verstehen als der für sich Existierende, sondern als das Woher meines Umgetriebenseins, als eine bestimmte Art von Mitmenschlichkeit!“
Bischof Robinson, der durch sein weitverbreitetes Buch „Gott ist anders“ viel Aufsehen erregte, sagt: „Die Vorstellung von einem Gott außerhalb der Welt ist von einem naiv-räumlichen Denken geprägt. Die Entdeckung der Lichtgeschwindigkeit und die Einsteinsche Relativitätstheorie haben der Existenz Gottes als einem für „sich seienden Wesen den Boden entzogen.“ Die Theologin Dorothe Sölle spricht von der „Theologie nach dem Tode Gottes“. Sie sagte vor Studenten der theologischen Fakultät Hamburg: Die moderne Theologie sei der Versuch, atheistisch an Gott zu glauben. – Ein Widerspruch in sich selbst.
Sölle ist der Ansicht, der persönliche Gott, der sich uns in der Bibel handelnd und in die Geschichte des Menschen und der Völker eingreifend offenbart, sei tot. Er habe nie existiert. – Prof. Dr. Gert Otto bekannte öffentlich: „Ich muss es in aller Schärfe sagen: „Gott ist lediglich ein Interpretament“, d.h. soviel wie eine spätere hinzugefügte Deutung, ein erklärender Zusatz, ein Symbolwert. Otto meinte weiter, Gott sei bloß ein Name. Wir könnten aber auf diesen Namen nicht verzichten, weil wir keinen besseren bis jetzt gefunden hätten.
Wie ganz anders lautet das Bekenntnis der Apostel: Sie haben den persönlichen Gott, den ewig Seienden, den handelnden und in das Leben des Menschen und der Völker eingreifenden Gott, mit klaren Worten bezeugt: „Gott, der die Welt gemacht hat und alles, was darinnen ist, er, der Herr des Himmels und der Erde, wohnt nicht in Tempeln, die mit Händen gemacht sind. Auch lässt er sich nicht von Menschenhänden dienen wie einer, der etwas nötig hätte, da er doch selber jedermann Leben und Odem und alles gibt.“ (Apg 17,24.25) In Epheser 3,14.16 bekennt der Apostel: „Darum knie ich nieder vor Gott, dem Vater, und bete ihn an, ihn, dem alle Geschöpfe im Himmel und auf der Erde ihr Leben verdanken und den sie als Vater zum Vorbild haben.“ Das ewige Evangelium, das der ganzen Welt in der Stunde des Gerichtes noch einmal verkündigt werden soll, fordert jeden von uns auf, an der Personalität Gottes festzuhalten und den anzubeten, der Himmel und Erde gemacht hat. „Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre; … Und betet an den, der gemacht hat Himmel und Erde und Meer und die Wasserquellen.“ ( Offb 14,7 )
Ein anderer Jesus.
Die Apostel bezeugten Jesus als den ewigen Sohn Gottes. Ja, noch mehr, sie verkündeten, Jesus sei Gott von Ewigkeit. Paulus schrieb den Christen in Rom über Christus (Römer 9,5) „Ihn, der Gott ist und über alles regiert, preisen wir in alle Ewigkeit. Amen.“ Und der Apostel Johannes bezeugt in 1. Johannes 5,20: „Wir wissen, dass der Sohn Gottes zu uns gekommen ist, damit wir durch ihn Gott kennen lernen, der die Wahrheit ist. Nun sind wir eng mit dem wahren Gott verbunden, weil wir mit seinem Sohn Jesus Christus verbunden sind. Ja, Jesus Christus ist selbst der wahre Gott. Er ist das ewige Leben.“
Im Gegensatz zu diesen klaren biblischen Aussagen lässt die moderne Theologie Jesus nur noch als einen Menschen gelten, der Gottes Willen ernst nahm und für seine Überzeugung bereit war zu sterben. Prof. Hartmann sagt: „Wir müssen es klipp und klar sagen, dass Jesus Mensch war, und nichts als Mensch.“
Und Rudolf Bultmann schreibt in einem Kommentar zum Johannesevangelium:
„Jesus ist ein purer Mensch, dessen Leben im Tode endete.“ Wir sehen, wie sehr Paulus recht hatte, als er den Korinthern schrieb; „Wenn einer zu euch kommt und einen andern Jesus predigt, den wir nicht gepredigt haben, so ertraget ihr das recht gern!“
Ein anderer Geist.
Der ev. Theologe Emil Brunner bemerkte: „Es besteht auf gewisser Seite die Tendenz, den Begriff ‚Heiliger Geist’ als einen unverständlichen und für unser eigenes theologisches Denken nicht nur entbehrlichen, sondern auch unbrauchbaren Begriff auszuschalten.“ Wohin ein solches Denken führt, hat O.S. von Bibra klar gekennzeichnet. Er schrieb: „So hat die Kirche leider nicht die normale göttliche, sondern eine menschliche Fehlentwicklung genommen. Sie hat den Heiligen Geist, der ihr als Führer gegeben war, betrübt. Ist aber der Heilige Geist betrübt worden und man tut nicht Buße, so kommt man in ein Nebelchristentum hinein; da geht’s dann von Schleier zu Schleier.“
Der frühere Spiegel-Redakteur W. Harenberg schrieb mit Recht: „Die evangelische Kirche ist in eine Glaubenskrise geraten, wie sie in ihrer Geschichte ohne Beispiel ist. Immer schon gab es einzelne, oft auch viele Theologen, die ihre eigenen Wege gingen. Niemals aber stand die herrschende Richtung in der evangelischen Theologie so im Gegensatz zum Glauben vieler Christen in den Gemeinden.“ Heinz Zahrnt schließt sein Buch „Die Sache mit Gott“ mit dem Satz: „Gott muss uns auch unsere Theologie vergeben, vielleicht nichts so sehr wie unsere Theologie.“
Ein anderes Evangelium
Der Apostel Paulus schrieb den Christen in Rom: „Schon damals, als wir noch hilflos der Sünde ausgeliefert waren, ist Christus zur rechten Zeit für uns gottlose Menschen gestorben. Gott aber hat uns seine große Liebe gerade dadurch bewiesen, dass Christus für uns starb, als wir noch Sünder waren. Als wir noch seine Feinde waren, hat Gott uns durch den Tod seines Sohnes mit sich selbst versöhnt.“
Im Gegensatz dazu sagte Rudolf Bultmann, ein Bahnbrecher moderner evangelischer Theologie: „Wie kann meine Schuld durch den Tod eines Schuldlosen, wenn man von einem solchen überhaupt reden darf, gesühnt werden? Welche primitive Mythologie, dass ein Mensch gewordenes Gotteswesen durch sein Blut die Sünden der Menschen sühnt.“ Wie ganz anders klingen die Worte des Apostel Johannes in 1. Joh 2,2: „Jesus ist die Versöhnung für unsere Sünden, nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt.““
„Ein anderes Gesetz
Kardinal v. Faulhaber, schrieb am 26.2.1950 im Fastenhirtenbrief: „Die Kirche hat den Sabbat des Alten Bundes, den letzten Tag der Woche, als des Herrn Tag aufgelöst und an die Stelle des Sabbats den ersten Tag der Woche, den Sonntag, festgelegt.“
Dr. Eck, der als Vertreter der katholischen Kirche mit Martin Luther in Leipzig die Disputation hielt, sagte zu Luther: „Hat doch die Kirche die Feier vom Sabbat umgelegt auf den Sonntag aus ihrer Gewalt, ohne Heilige Schrift! Nun ist weder im Evangelium noch bei Paulus noch in der ganzen heiligen Schrift davon die Rede, dass der Sabbat aufgehoben sei, und der Sonntag eingesetzt, darum ist es geschehen von Einsetzung der apostolischen Kirche ohne Schrift… Tu es nicht und falle von der Kirche an die bloße Schrift, denn dann musst du den Sabbat halten, der von Anbeginn der Welt ist gehalten worden.“ Im Lehrbuch der katholischen Religion, herausgegeben von Prof. Dr. A. Cohnen, erschienen in Bonn, heißt es: „Wollten wir ernstlich die Bibel allein ohne die Glaubensüberlieferung zu Rate ziehen, so müssten wir noch heute mit den Adventisten den Sabbat statt des Sonntags feiern…“
Wie denkt Gott über die Veränderung seines heiligen Gesetzes und seines heiligen Willens? Er sagt durch den Propheten Hesekiel in Kapitel 22,26 nach der Übersetzung „Hoffnung für alle“: „Die Priester legen mein Gesetz aus, wie es ihnen gerade passt. Was ich für heilig erklärt habe, das ziehen sie in den Schmutz. Sie machen keinen Unterschied zwischen heilig und nicht heilig und erklären dem Volk nicht, was rein und was unrein ist. Vom Sabbat, den ich ihnen gegeben habe, wollen sie nichts wissen. Sie sind schuld daran, dass niemand mehr Ehrfurcht vor mir hat.“
Zu erwähnen ist auch die Veränderung moralischer Werte, die zulässt, dass Homosexuelle in Kirchen getraut werden. In der Anglikanischen Kirche sorgte eine Zeremonie für ein schwules Paar für großen Streit. Die beiden homosexuellen Priester Peter Cowell und David Lord ließen ihre Liebe in der Londoner Kirche St. Bartholome the Great besiegeln. Aber auch in der protestantischen Kirche gewinnen Homosexuelle an Einfluss. So gründete z.B. Horst Gorski, der ev. Propst des Kirchenkreises Altona, 1990 gemeinsam mit drei Kollegen den Konvent schwuler Pastoren und lesbischer Pastorinnen. Im Frühjahr 2008 wurde er zum Bischof nominiert. Pastor Dieter Müller (Kiel) vom Vorstand der Kirchlichen Sammlung, erklärte am 22. April gegenüber IDEA: „Die Nominierung zeige erneut erschreckend, wie weit sich die Nordelbischen Entscheidungsträger von der Heiligen Schrift fortbewegt haben.“
Wie sehr Verführung und Abfall um sich greifen würden, hat Jesus dem Apostel Johannes in einer Vision offenbart. Aus dem reinen Weib ist eine große Hure geworden, die mit den Religionen und Philosophien der Welt und mit den politischen Mächten ein feiles Bündnis geschlossen hat und nicht davor zurückschreckt,“
„die wahren Gläubigen zu verfolgen. Eine solche Entwicklung wird in der Offenbarung in Kapitel 17 beschrieben. Johannes berichtet: „Ein Engel redete mit mir und sprach: Komm, ich will dir zeigen das Gericht über die große Hure, die an vielen Wassern sitzt, mit der die Könige auf Erden Hurerei getrieben haben; und die auf Erden wohnen, sind betrunken geworden von dem Wein ihrer Hurerei. Und ich sah eine Frau auf einem scharlachroten Tier sitzen, das war voll lästerlicher Namen und hatte sieben Häupter und zehn Hörner. Und die Frau war bekleidet mit Purpur und Scharlach und geschmückt mit Gold und Edelsteinen und Perlen und hatte in ihrer Hand einen goldenen Becher, voll Gräueln, und die Unreinheit ihrer Hurerei, und auf ihrer Stirn war geschrieben ein Name, ein Geheimnis: Das große Babylon, die Mutter der Huren und aller Gräuel auf Erden. Und ich sah die Frau, betrunken von dem Blut der Heiligen und von dem Blut der Zeugen Jesu und die Frau, die du gesehen hast, ist die große Stadt, die die Herrschaft hat über die Könige auf Erden.“ (Offenbarung 17,3-6.18)
Der norwegische Theologie Prof. Hallesby bekennt: „In neuerer Zeit geht auf protestantischem Boden von den Tagen der Renaissance an über die Sozianer und den Rationalismus eine neue Religionsmischung großen Stils vor sich, die droht, das Christentum in Europa auszurotten und eine rationalistische Religion an seine Stelle zu setzen, die aus Religionen aller Zeiten und aller Weltteile zusammengesetzt ist.“ Hier haben wir die Anfänge des großen endzeitlichen Babylons der Mutter aller Hurerei.
Pfarrer Dr. Gerhard Bergmann, der vielen durch seine volksmissionarischen Aktionen und als Zeltevangelist der Deutschen Evangelischen Allianz bekannt ist, gibt in seinem Buch „Kirche am Scheideweg“ auf Seite 277 und 279 folgende Antwort: „Die ev. Kirche befindet sich unweigerlich auf falschem Kurs. Sie muss auf denjenigen Kurs zurück, auf dem ihr Schiff ausgelaufen ist. Sonst wird es eine Fahrt ins Verderben. Die Kompassnadel hielt auf den Kurs: Allein die Schrift! Mit diesem Bekenntnis ist sie angetreten. Mit diesem Bekenntnis wird sie leben! In der heutigen Situation müssen wir uns alle darüber klar werden, dass es gerade ein Akt der Liebe ist, die Wahrheit unverkürzt zu bezeugen.“
III. Die Übrigen
Gott hatte zu allen Zeiten Menschen, die ihn durch reinen Glauben und völligen Gehorsam ehrten. Aus ihnen berief er im Verlauf der Weltgeschichte zu verschiedenen Zeiten eine Schar von Menschen, die er vereinte und zu Hütern, Trägern und Verkündigern seiner ewigen Wahrheit und seines heiligen Willens machte. Gott fehlte es nie an Männern und Frauen, die wider Verführung und Abfall standen und für den Glauben und die reine Lehre kämpften. Der Apostel Judas schrieb den Gläubigen: „Setzt euch entschlossen für den Glauben ein, wie er denen, die zu Gott gehören, ein für allemal überliefert ist.“ (Judas Vers 3)“
„Die Übrigen sind also Menschen, die für den Glauben stehen, der ein für allemal der Gemeinde Jesu übergeben wurde. Obwohl der Abfall seit den Tagen der Apostel ununterbrochen anhält, hat er dennoch die Wahrheit nicht zerstören und die wahren Nachfolger Jesu nicht vernichten können. Die Offenbarung bezeugt, dass es in der Endzeit eine Gemeinde der Übrigen geben wird, die an den Geboten Gottes und am Glauben Jesu unbeirrbar festhält. Diese treuen Übrigen werden Gottes Werk vollenden und dabei durch das Zeugnis Jesu, den Geist der Weissagung, gestärkt und geleitet. Sie werden die Reformation vollenden. Wie sehr ein solches Werk notwendig ist, geht aus folgenden Aussagen hervor:
Prof. Fr. Spemann sagt: „Die Reformation hat nicht in allen Punkten die geistliche Höhenlage des apostolischen Christentums wiedergefunden und ist in einigen Punkten Irrtümern anheimgefallen, die unheilvoll gewirkt haben.“ Prof. Adolf von Harnack bemerkt: „Als Lehre vermochte die Reformation nur einen Anfang zu bezeichnen und musste auf Weiterführung rechnen … Die Fortsetzung der Reformation im Sinne des reinen Wortes Gottes ist eine Lebensfrage für den Protestantismus.“ Henry P. van Drusen meint: „In fast jedem Falle war das Aufkommen einer neuen protestantischen Gemeinschaft die Folge der Entdeckung oder Wiederentdeckung irgendeiner christlichen Erfahrung oder Einsicht, die vernachlässigt worden oder verloren gegangen war.“
Seit dem Tod der Apostel gibt es vernachlässigte Wahrheiten, auf die hingewiesen, Abweichungen und Irrtümer, gegen die protestiert und Reformen, die durchgeführt werden müssen. Menschen, die den Abfall vom reinen Evangelium unseres Herrn erkennen, werden sich zusammenschließen, um für den Glauben zu kämpfen, der ein für allemal den Heiligen übergeben wurde. Gott sammelt sich in diesen Tagen die Gemeinde der Übrigen, das sind diejenigen, die sich entschieden zu Gottes Wort, zu Jesus Christus und zum Gesetz Gottes bekennen. Die Übrigen, für die das Wort aus Off 12,17 zutrifft: „Hier sind, die Gottes Gebote halten und den Glauben Jesu bewahren,“ müssen mit dem Glauben und Bekenntnis der apostolischen Kirche und mit der Lehre Jesu übereinstimmen.
Dr. Bergmann sagt in seinem bereits erwähnten Buch „Kirche am Scheideweg“:
„Wenn es zweierlei Glauben gibt, mehr noch, wenn es Glauben und darum auch Irrglauben, Lehre und darum auch Irrlehre gibt, dann gibt es auch Spaltung. Mit dem Ringen um Wahrheit verbindet sich immer eine sammelnde, aber auch eine trennende Funktion… Um der Wahrheit des Evangeliums willen dürfen die Bekenner des alten Glaubens eine mögliche Spaltung nicht fürchten. Und sie fürchten sie auch nicht.“
Mögen diese mutigen Worte in der gegenwärtigen Krise auch für jeden von uns zutreffen. Mögen sie uns helfen, einen klaren Kurs zu finden und zu den Übrigen zu gehören, die in den letzten Tagen für den Glauben kämpfen, der den Heiligen ein für allemal von Gott gegeben wurde.“
„Im Buch „Der Große Kampf“ steht auf Seite 596: „Gott will ein Volk auf Erden haben, das die Heilige Schrift, und nur diese allein, beibehält als Richtschnur aller Lehre und als Grundlage aller Reformen. Die Meinungen gelehrter Männer, die Ergebnisse der Wissenschaft, die Glaubenssätze und Beschlüsse von Kirchenversammlungen, zahlreich und uneins wie die Kirchen, die sie vertreten, die Stimme der Mehrheit – weder das eine allein noch sie alle zusammen – können als Beweis für oder gegen irgendeinen religiösen Glaubenspunkt betrachtet werden. Ehe wir irgendeine Lehre oder Vorschrift annehmen, sollten wir ein deutliches „So spricht der Herr!“ als Beweis dafür verlangen. Satan ist ständig bemüht, die Aufmerksamkeit auf Menschen statt auf Gott zu richten. Er verleitet das Volk, Bischöfe, Geistliche und Theologieprofessoren als Führer zu betrachten, statt die Heilige Schrift zu erforschen, um ihre Pflicht zu erfahren. Wenn er dann den Verstand dieser geistlichen Führer beherrscht, kann er die Menge nach seinem Willen beeinflussen.“
Wer diesen Rat beachtet, wird am Ende zu den Übrigen gehören, denen Jesus sein Reich geben wird.“