60 Jahre Antibabypille – No Happy Birthday!

Sie galt als Meilenstein der sexuellen Selbstbestimmung der Frau: Vor 60 Jahren revolutionierte die Einführung der Antibabypille die Empfängnisverhütung. Inzwischen werden Nutzen und insbesondere Risiken der Pille weitaus kontroverser diskutiert als noch vor einigen Jahrzehnten.

Bei den jungen Frauen in Deutschland wird das hormonelle Verhütungsmittel einer aktuellen Studie zufolge immer unbeliebter. Nur noch etwa ein Drittel der Frauen unter 23 nehmen die Pille; vor zehn Jahren war es noch jede Zweite. Dass immer mehr Frauen auf die Einnahme der Antibabypille verzichten, hat gute Gründe, denn nicht viele Frauenkörper kommen problemlos mit dem mächtigen, künstlichen Eingriff in den Hormonhaushalt klar.

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Wie jedes pharmazeutische Arzneimittel hat auch die Pille unerwünschte Nebenwirkungen. Darunter zählen unter anderem Übelkeit, Erbrechen, Gewichtszunahme, Migräne, gehemmte Libido, Stimmungsschwankungen und Depressionen, aber auch ein erhöhtes Risiko für Thrombosen, Schlaganfälle oder Herzinfarkte.

Professor Dr. Ingrid Mühlhauser, Vorsitzende des Arbeitskreises Frauengesundheit in Medizin, Psychotherapie und Gesellschaft, bedauert, dass über die Nebenwirkungen des Präparats zu wenig aufgeklärt würde. Auf dpa-Anfrage erklärt sie:

„Die Informations- und Aufklärungsprozesse in den Arztpraxen entsprechen bisher nicht den wissenschaftlichen Anforderungen an informierte Entscheidungen.“

Nicht zuletzt bedeutet die Einnahme der Antibabypille auch ein Risiko für Unbeteiligte. Synthetische Hormone werden über den Urin wieder ausgeschieden und gelangen über die Kläranlagen in den natürlichen Wasserkreislauf und damit insbesondere in das Trinkwasser. Hierbei handelt es sich nicht nur um eine Form der Umweltverschmutzung, die nachweislich schädliche Auswirkungen auf das Ökosystem hat.

Es bedeutet insbesondere auch, dass andere Personen über das Leitungswasser dieselben künstlichen Hormone aufnehmen könnten, die ja einer Schwangerschaft vorbeugen sollen. Frauen und Paare mit bisher unerfülltem Kinderwunsch sehen sich damit einem weiteren Schwangerschaftshemmnis ausgesetzt.

Menschen, die Substanzen hormoneller Verhütungsmittel ungewollt aufnehmen, finden kaum Berücksichtigung in der öffentlichen Debatte. Dabei ist der Kinderwunsch vieler Frauen eine ganz natürliche Sehnsucht und eine Entscheidung, die Respekt verdient. Der weise König Salomo wusste es sehr zu schätzen, Nachwuchs erwarten zu dürfen. Im biblischen Buch der Psalmen hielt er fest:

Kinder sind eine Gabe des HERRN, und Leibesfrucht ist ein Geschenk. — Psalm 127,3

Kinder zu bekommen ist nicht jedem vergönnt. Umso mehr ist es vielleicht an der Zeit, dass wir es wertschätzen lernen, wenn uns Gott mit neuem Leben beschenkt.


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