Christenverfolgung bewirkt Gemeindewachstum

Wer in Europa aufgewachsen ist, könnte meinen, beim Thema Christenverfolgung handele es sich um Ereignisse aus längst vergangenen Zeiten. In Wirklichkeit ist diese Problematik in weiten Teilen der Welt hochaktuell und nicht weniger brisant.

Dazu tagte vom 10. - 13. November in Schwäbisch Gmünd der 6. Kongress „Christenverfolgung heute“. Vertreter von Menschenrechtsorganisationen waren ebenso eingeladen wie Kirchenpräsidenten aus verschiedenen Ländern mit eingeschränkter Religionsfreiheit. Der Tenor der Ansprachen stimmt sehr bedenklich und offenbart ein enormes Maß an Christenverfolgung.

Aus Nigeria etwa wird berichtet, dass man in manchen Regionen gar von einer Art „Völkermord an Christen“ sprechen könne. Pakistanische Vertreter beschreiben die immer aggressiver werdende Stimmung gegen Christen in ihrem Land. Zu Hunderten würden Angehörige religiöser Minderheiten jeden Monat Opfer gewalttätiger Übergriffe und Vergewaltigungen. Und nicht zuletzt habe man als bekennender Christ selbst im christlichen Lateinamerika immer wieder mit Verfolgung zu kämpfen.

Bedenklich stimmt ebenso die Situation im Norden Syriens. Hier ließen sich vor einhundert Jahren nach dem türkischen Genozid an den Armeniern viele assyrische Christen und Armenier nieder. Seit der türkischen Invasion in Nordsyrien Anfang November ist die Anzahl der Attentate des IS um 48% Prozent gestiegen. Vorrangiges Ziel der Angriffe sind Christen. Deren derzeitige Situation in Syrien ist sehr bedrohlich. Nach dem Völkermord im Jahr 1915 sehen sie sich nun einer erneuten Vertreibung und Ermordung ausgesetzt. Christen und Armenier sind mit massiven Angriffen türkischer und dschihadistischer Truppen konfrontiert – und das weit außerhalb der von der Türkei beanspruchten Sicherheitszone. Islamisten plündern christliche Häuser und Kirchen. Türkische Flugzeuge bombardieren gezielt die von Christen bewohnten Stadtviertel.

Zahllose Anhänger des christlichen Glaubens befinden sich auf der Flucht. Doch gerade hier, wo ein Appell für die Glaubensfreiheit so sehr von Nöten wäre, hüllen sich die westlichen Regierungen in vielsagendem Schweigen.

Doch wo all das Leid dieser Christen von den Mächtigen dieser Welt ignoriert wird, vergisst Gott deren Schicksal nicht. In der Bibel verspricht Er Seinen Kindern:

Jesaja 49,15 Kann auch eine Frau ihr Kindlein vergessen, dass sie sich nicht erbarme über den Sohn ihres Leibes? Und ob sie seiner vergäße, so will ich doch deiner nicht vergessen.

Nichts geschieht ohne Grund. Das Blut christlicher Märtyrer war seit jeher ein fruchtbarer Same für die Ausbreitung des Christentums. Aus den Zahlen des christlichen Hilfswerks „Barnabas Fund“ geht hervor, dass sich – trotz des weltweit zunehmenden Widerstands gegen Christen –das Christentum gerade dort am schnellsten ausbreitet, wo die Gläubigen die größte Verfolgung leiden. So ist es beispielsweise im Jemen der Fall, wo christliche Konvertiten sofort von Schiiten eingesperrt oder von Sunniten getötet werden. Dennoch handelt es sich wohl um die am schnellsten wachsende Gemeinde in der arabischen Welt.

Ob im Jemen, in Pakistan, in Nigeria oder in Nordsyrien: Wo die Gläubigen mit aller Geduld selbst in der trübseligsten Zeit der Bedrängnis an Gott festhalten, da wird Gott eine geistliche Bewegung ins Leben rufen, die durch keine Macht ausgelöscht werden kann. Und die Belohnung ist gewiss, denn Jesus Christus spricht:

Offenbarung 2,10 Fürchte dich nicht vor dem, was du leiden wirst! Siehe, der Teufel wird einige von euch ins Gefängnis werfen, damit ihr versucht werdet, und ihr werdet in Bedrängnis sein zehn Tage. Sei getreu bis an den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben.


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