Deutschland auf Linkskurs
Immer wieder hört man die Behauptung, feste Werte und Prinzipien seien Wegbereiter für Diskriminierung und Gewalt, egal, ob auf politischer oder religiöser Ebene. Daher sei Friede nur durch eine Toleranz zu erreichen, die sämtliche Sichtweisen wertfrei nebeneinander stehenlässt. Doch gerade die Vertreter dieser linken Definition von Toleranz stoßen sich an unverrückbaren Grundsätzen und können ausgesprochen intolerant werden, wenn ihre selbstdefinierten Regeln der „politischen Korrektheit“ missachtet werden. Ist Deutschland auf Linkskurs?
In einem Beitrag der Zeitung Die Welt äußerte die ehemalige Familienministerin Kristina Schröder (CDU), die linken Kräfte im Land hätten den Kampf gegen Rechtsextremismus zu einem pauschalen „Kampf gegen rechts“ umdefiniert. Das Ziel sei, „alles zu bekämpfen, was nicht links ist“, und andere Standpunkte als unsagbar und „illegitim im demokratischen Diskurs zu brandmarken“, selbst wenn sie sich eigentlich in der politisch konservativen Mitte bewegten. Während man gegen rechte Positionen konsequent vorgehe, werde Linksextremismus als harmlos oder gar nicht vorhanden eingestuft. „Es gibt in Deutschland keinen antitotalitären Konsens mehr“, resümiert die 41-Jährige.
Die Autoren Christian Jung und Torsten Groß warnten bereits vor zwei Jahren davor, dass in Deutschland systematisch der Linksextremismus gefördert werde. In ihrem Buch „Der Linksstaat“ legen sie dar, wie dazu große Teile von Politik, Verwaltung, Stiftungen und Medien hinter den Kulissen zusammenarbeiteten.
Der einseitige Kurs des Landes betrifft ebenso die Kirchenlandschaft. „Der von Schröder beschriebene ‚Kampf gegen rechts‘ wird auch von führenden Kirchenvertretern unterstützt“, kommentierte die Nachrichtenagentur idea und verwies beispielhaft auf den evangelischen Bischof Markus Dröge, der in der Vergangenheit wiederholt vor Rechtspopulismus und der AfD gewarnt hat. Erst vor wenigen Tagen kritisierte auch der Vorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) Bedford-Strohm anlässlich des 70-jährigen Bestehens des Weltkirchenrates (ÖRK) „politische Bewegungen“, die „Spaltung, Intoleranz und die Verherrlichung ihrer eigenen Nation propagieren“.
Was hinter solchen Forderungen steckt, wird verständlicher, wenn man die Geschichte des Weltkirchenrates kennt. Laut dem bekannten Theologen Prof. Rolf Hille, früher Ökumene-Direktor der Weltweiten Evangelischen Allianz (WEA), sei die ökumenische Bewegung ursprünglich evangelikal geprägt gewesen. Erst in den 60er-und 70er-Jahren sei der Weltkirchenrat zu einem „Sammelbecken des linksliberalen Protestantismus“ geworden.
Ein anderes Beispiel für den vorherrschenden linkslastigen Umgang mit gesellschaftlichen Themen ist die Homosexualität. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), der selbst in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft lebt, offenbarte in seiner „Facebook-Sprechstunde“ vom 13. August 2018 seine Sympathien für ein mögliches Verbot sogenannter Konversionstherapien. Diese Therapien bieten Homosexuellen Hilfe an, sich sexuell neu zu orientieren. Spahn nannte solche Angebote „Quatsch“, „völligen Humbug“ und eine „Form von Körperverletzung“. Was nichts anderes bedeutet, als dass es für einen Heterosexuellen zwar legitim sei, homosexuell zu werden, nicht aber für einen Homosexuellen, heterosexuell zu werden, selbst wenn er es wünschen sollte.
Der Drang des Menschen, sich über alle Normen und Gesetzmäßigkeiten hinwegzusetzen, findet in der Gender-Ideologie seinen wohl bizarrsten Ausdruck – als könne der Mensch Naturgesetze außer Kraft setzen, nur weil er es so fühlt oder will. Die biblische Botschaft in diese babylonische Verwirrung hinein ist klar und deutlich: „Kommt heraus!“ (Offenbarung 18,4) Macht dort nicht mit! Kehrt zurück zu den bleibenden Werten Gottes! Denn Gott steht kurz davor, allem menschlichen Aufstand Einhalt zu gebieten und seine unveränderlichen und weisen Ordnungen für immer wiederherzustellen.