Israel: Am Sonntag vom Sabbat erholen

Israel ist dafür bekannt, eine Nation zu sein, in der der biblische Sabbat Ruhetag ist und auch der Freitag bisher als Rüsttag frei war. Dort genehmigte am 30. Dezember 2024 Finanzminister Bezalel Smotrich „die Umstellung auf eine Handelswoche von Montag bis Freitag, um die lokale Börse an globale Standards und Märkte im Ausland anzugleichen“, berichtet The Times of Israel. „Der Handel am Freitag wird um 14 Uhr enden, bevor der Schabbat - der jüdische Sabbat - beginnt, an dem die meisten israelischen Unternehmen schließen. ‚Die Änderung der Handelstage ist ein zentraler Bestandteil unserer Vision, die Verbindung zwischen dem israelischen Kapitalmarkt, der israelischen Wirtschaft und den globalen Märkten zu stärken‘, sagte Smotrich.“

Bei der Frage, ob das für Israel funktionieren kann, wirft The Jerusalem Post einen Blick zu einem nahöstlichen Nachbarstaat: Den Vereinigten Arabischen Emiraten. Die VAE hatten „in der Vergangenheit wie Israel, eine Arbeitswoche, die am Sonntag begann und am Donnerstag endete. Ab dem 1. Januar 2022 stellte der Golfstaat jedoch auf einen neuen Arbeitsplan um, indem er die Sonntage zum Wochenende hinzufügte.“ Dies geschah, um die VAE besser mit der weltweiten Geschäftswelt zu synchronisieren. Dagegen gab es einige Bedenken und Einwände, aber letztlich habe sich der neue Rhythmus alles in allem sehr schnell durchgesetzt.

Das Gleiche erhofft man sich jetzt für Israel, wo es schon länger eine Debatte um dieses Vorhaben gibt. Viele Menschen seien gegen eine solche Umstellung, aus den unterschiedlichsten Gründen. Zum Beispiel seien die freien Freitage aus praktischen Gründen ganz einfach notwendig, um genügend Zeit zu haben, sich am Rüsttag auf den Sabbat vorzubereiten.

The Jerusalem Post schreibt aber auch von Israelis, die sich einen freien Sonntag wünschen. Zu denen würden auch Eltern gehören, „die sich einen Tag zum Entspannen wünschen und Zeit mit ihrer Familie verbringen möchten. ‚Ich würde es absolut lieben, sonntags frei zu haben‘, sagte Meira Weber. ‚Es ist Zeit, sich vom Schabbat zu erholen (ohne die Vorbereitungen und die Hektik des Freitags), was bedeutet, dass der Samstagabend ein echter freier Abend für Kinder und Erwachsene sein kann, und der Sonntag kann ein stressfreier Familientag ohne Sperrstunde bei Sonnenuntergang sein. Die Freitage kommen nicht einmal annähernd an das heran, was es bedeutet, sonntags frei zu haben.“

Sonntag frei, um sich vom anstrengenden Sabbat zu erholen? Dieses Szenario macht deutlich, dass hier die eigentliche Idee, die hinter dem Sabbatgedanken steht, verlorengegangen ist. Der Sabbat ist, von Gott gesegnet, als Tag der Erholung für den Menschen gedacht. Der Sonntag dagegen ist ein ganz normaler Arbeitstag. „Sechs Tage sollst du arbeiten; am siebenten Tage sollst du ruhen, auch in der Zeit des Pflügens und des Erntens“, so sagt es Gott in der Bibel (2. Mose 34,21). Weltweit werden immer öfter Bemühungen sichtbar, den Sonntag als Ruhetag einzuführen. Dies geschieht selbst in Ländern, in denen das bis vor Kurzem noch ganz unmöglich schien. Sogar Kollisionen und Härten in Bezug auf die eigene Religion werden in Kauf genommen, um den Sonntag als Ruhetag einführen zu können. All diese Vorbereitungen werden es am Ende einfacher machen, der religiösen Macht zu folgen, die laut Offenbarung 13 Unterordnung und Anbetung fordert. Gemäß dem Verständnis der Reformatoren und vieler bibeltreuer Christen verbirgt sich hinter dieser Macht die katholische Kirche, die die Zehn Gebote Gottes dahingehend änderte, dass der Sabbat durch den Sonntag ersetzt wurde. Christen, die Christus folgen, halten aus Liebe zu Gott die Gebote Gottes, „und seine Gebote sind nicht schwer.“ (1. Johannes 5,3) Das schließt auch das Sabbatgebot ein. Wer den Sabbat hält, auch wenn die ganze Welt auf den Sonntag fokussiert ist, erhält den besonderen Segen, den Gott in spezieller Weise auf diesen Tag gelegt hat.

Stph, 14.01.2025


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