Italien: Veganer Lebensstil unter Beschuss
September 2016, ktfnews.com, Hal Mayer
Italien hinkt dem aktuellen Stand der Wissenschaft hinterher und erwägt eine strittige Gesetzesvorlage, die Eltern zwingen würde, ihren Kindern Fleisch, Milchprodukte und Eier zu geben. Ungeachtet dessen, wie gesund eine vegane Ernährung ist, würde Eltern bei Zuwiderhandlung Gefängnis drohen.
Manche Eltern, behauptet der Entwurf, würden ihren Kindern eine Kost „ohne die für ein gesundes und ausgewogenes Wachstum notwendigen Nährstoffe“ auferlegen.
Der Gesetzesinitiative voraus ging eine Reihe sehr bekannt gewordener Fälle mangelernährter Kinder. Viermal innerhalb der letzten 18 Monate mussten vegan ernährte Kinder wegen Mangelerscheinungen in stationäre Behandlung.
Allerdings sagen Fachkreise wie die Amerikanische Gesellschaft für Ernährung, vegane Kost sei für Kinder geeignet, raten aber dazu, auf eine vollständige Versorgung der Kinder mit allen Nährstoffen zu achten – besonders Vitamin B12. In einigen Fällen spekulierten Ärzte, die Erziehungsberechtigten der klinisch behandelten Kinder könnten nicht gewusst haben, wie eine vegane Ernährung für Kinder zu ergänzen sei.
Eine vegane Kost ist frei von allem, was tierischen Ursprungs ist: Fleisch, Fisch, tierisches Fett oder Gelatine, Milchprodukte wie Kuhmilch, Käse, Butter, Joghurt, Ziegen- oder Schafskäse, Eier oder Produkte mit Ei. Manche zählen auch Honig dazu.
Die Verfasserin der Gesetzesvorlage betont zwar die wachsende Überzeugung in Italien, dass eine vegetarische Kost „erhebliche gesundheitliche Vorteile“ mit sich bringt, und meint: „Es spricht nichts dagegen, sich als informierter Erwachsener dafür zu entscheiden.“ Sie sagt aber weiter: „Das Problem ist, wenn es um Kinder geht … Fakt ist, dass die vegetarische oder vegane Ernährung zu wenig Zink, Eisen, Vitamin D, Vitamin B12 und Omega 3 enthält.“
Der Entwurf hat das Ziel, „unverantwortliche und gefährliche Ernährungsformen durch Eltern“, die Veganer sind, „anzuprangern und Schaden von Minderjährigen abzuwenden“. Missachtung würde mit Gefängnis von mindestens einem Jahr bestraft, bis zu vier Jahren, sollte das Kind erkranken oder dauerhaft geschädigt sein, und sechs Jahre bei Todesfolge.
Das Gesetz würde zu einer unmöglichen Situation führen. Kinder würden gezwungen, an Fleisch Geschmack zu gewinnen (was sich nur schwer wieder abgewöhnen lässt), während ihre Eltern vegan essen.
Der Entwurf ist ein typisches Beispiel für Überreaktion seitens der Regierung. Italien hat ohne Zweifel bereits Gesetze gegen Kindesvernachlässigung, die in extremen Fällen zur Anwendung kommen könnten, wenn Kinder von ihren Eltern bewusst unterversorgt werden. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse über die gesundheitlichen Vorteile einer pflanzlichen Ernährung sind so überwältigend, dass etwas Bildung wohl mehr bewirken würde als ein Gesetz, das Eltern für eine an sich gute Sache hinter Gitter bringt.
Dass Eltern, die das Richtige tun wollen, über die Kinder ihrer Rechte beraubt werden, ist ein Übel, das sich in verschiedenen Formen weiter ausbreiten wird.
„Wenn wir wissen möchten, welche Nahrung am besten ist, müssen wir Gottes ursprünglichen Ernährungsplan für den Menschen betrachten. Der den Menschen erschaffen hat, weiß, was er braucht, und hat Adam seine Nahrung bestimmt … Getreide, Obst, Nüsse und Gemüse bilden die Ernährung, die unser Schöpfer für uns ausgewählt hat.“ (Ellen White, Child Guidance, S. 380)
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