Katholische Zeitschrift bezeichnet Ellen White als Häretikerin
Das katholische Magazin Catholic Herald kürt in seiner Reihe „Heretic of the Week“ regelmäßig den „Häretiker der Woche“. In der Ausgabe vom 9. Januar dieser Reihe war es nun Ellen G. White, der diese zweifelhafte Auszeichnung zuteilwurde.
An erster Stelle des besagten Artikels steht ein sehr kurzer Abriss über die anfängliche Entstehung der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Im Zuge dessen wird Ellen White als Schlüsselfigur dieser Bewegung vorgestellt. Sie hätte einen entscheidenden Einfluss auf das Lehrgebäude des adventistischen Glaubens gehabt. Der Catholic Herald kritisiert, dass Adventisten den Sabbat halten, die alttestamentlichen Speisegebote achten und den Papst als Antichristen identifizieren.
Abgesehen davon, dass einige Aussagen des Artikels ungenau oder gar falsch sind, sind es –entgegen der Berichterstattung des katholischen Blatts – nicht die göttlichen Visionen Ellen Whites, aus denen sich die adventistischen Glaubensüberzeugungen herleiten, sondern allein die Heilige Schrift, deren Autor Gott ist, der nicht irren kann. Einen Beleg dafür, dass Ellen White Häresie, also Irrlehren verbreitet hätte, bleibt der Artikel ebenfalls schuldig.
Stattdessen ist es die katholische Kirche selbst, die sich immer wieder der Häresie schuldig machte, indem sie Dogmen lehrt, die nicht mit dem biblischen Gedankengut übereinstimmen. Dazu gehören beispielsweise die Lehre vom Fegefeuer, die Säuglingstaufe, die stellvertretende Sündenvergebung durch einen Priester oder auch die Marienanbetung. Die eigenmächtige Veränderung biblischer Ordnungen begründet die katholische Kirche wie folgt:
„Der Papst ist von so großer Autorität und Macht, dass er sogar göttliche Gesetze modifizieren, erklären oder interpretieren kann. […] Der Papst kann das göttliche Gesetz ändern, da seine Macht nicht vom Menschen, sondern von Gott ausgeht, und er als Stellvertreter Gottes auf Erden handelt.“ — Ferraris, Lucius: Prompta Bibliotheca, Band 6, 1861, S. 29.
Die katholische Kirche beansprucht die Autorität, die Lehren der Heiligen Schrift im eigenen Ermessen verändern zu dürfen. Das erklärt, weshalb der römisch-katholische Glaube so stark von den biblischen Inhalten abweicht. Ergreift man Partei für die biblischen Wahrheiten, steht man also zwangsläufig im Konflikt mit den katholischen Glaubenslehren und muss in den Augen der römisch-katholischen Kirche ein Häretiker sein.
Ellen White fügt sich mit der Bezeichnung als Irrlehrerin in eine lange Liste großer Glaubensmänner. Viele davon wurden nicht nur zu ihrer eigenen Zeit von der katholischen Kirche als so genannte Ketzer verachtet: Artikel über die Reformatoren Philipp Melanchthon, Huldrych Zwingli und John Wesley erscheinen ebenso wie der Artikel über Ellen White auch heutzutage noch im Catholic Herald in der Kategorie der „Häretiker der Woche“.
Dass Verfechter des biblischen Glaubens übler Verleumdung ausgesetzt sein würden, sagte Jesus selbst bereits voraus. In der Bergpredigt ermutigt er seine Nachfolger mit den Worten:
Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen schmähen und verfolgen und allerlei Böses gegen euch reden und dabei lügen. Seid fröhlich und jubelt; es wird euch im Himmel reichlich belohnt werden. Denn ebenso haben sie verfolgt die Propheten, die vor euch gewesen sind. — Matthäus 5,11-12
Auch Sie haben die Entscheidung selbst in der Hand: Gehen Sie mit den katholischen Dogmen konform, auch wenn sich diese über die biblischen Lehren hinwegsetzen? Oder halten Sie sich trotz aller Widerstände an die Prinzipien der Heiligen Schrift, wie es schon die Propheten und Reformatoren der Vergangenheit getan haben?