Kriminalisierung biblischer Lehren über Homosexualität

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In Finnland kam es vor drei Wochen zu mehrstündigen polizeilichen Verhören von Personen, die die biblische Position zum Thema Homosexualität vertreten. Verhört wurden zum einen Pfarrer Dr. Juhana Pohjola, Vorsteher der Evangelisch-Lutherischen Missionsdiözese Finnland, und zum anderen Päivi Räsänen, ehemalige Innenministerin und derzeitiges Mitglied des finnischen Parlaments.

Minderheiten wie beispielsweise Homosexuelle stehen unter dem Schutz des finnischen Gesetzes. Besteht der Verdacht auf Hetze gegen eine dieser Gruppen, wird die finnische Generalstaatsanwaltschaft aktiv – wie auch in diesem Fall.

Im Fokus der Anschuldigungen steht eine 24-seitige Broschüre aus dem Jahr 2004 (!) mit dem Titel „Er schuf sie als Mann und Frau - Homosexuelle Beziehungen stellen das christliche Konzept der Menschheit in Frage“. Herausgegeben wurde dieses Heft also 13 Jahre, bevor Finnland die gleichgeschlechtliche Ehe legalisierte. In der Broschüre wird dargelegt, was die Bibel über Sexualität sagt, einschließlich der Lehre, dass Homosexualität nicht Gottes Plan entspricht. Beispielhaft heißt es dort:

„Homosexuelle Beziehungen werden eindeutig gegen die von Gott geschaffene Sexualität betrachtet, nicht nur im Alten Testament, sondern noch stärker im Neuen Testament.“

Während Räsänen als Autorin des Booklets verhört wurde, ist der Vorwurf gegen Pohjola, dass er das Material auf der Website seiner Denomination verbreitet.

Juhana Pohjola, Quelle: www.lhpk.fi

Laut der Generalstaatsanwaltschaft bestehe Grund zur Annahme, dass das Heft zum Hass gegen eine Minderheit anstifte. Die so genannte „Agitation gegen eine ethnische Gruppe“ kann in Finnland mit bis zu zwei Jahren Freiheitsentzug bestraft werden. Im Gespräch mit dem Internationalen Lutherischen Rat erklärte Pohjola:

“Die Entscheidung des Generalstaatsanwalts, eine vorläufige Untersuchung unserer Veröffentlichung durchzuführen, ist überraschend, da die Polizei meines Erachtens bereits gründlich untersucht und festgestellt hat, dass es sich hierbei nicht um eine Straftat handelt. […] Es ist unsere Aufgabe, das gesamte Wort der Bibel in Frieden zu lehren, auch über die Ehe, wie sie von Gott geschaffen wurde.“

Im Anschluss an sein Verhör auf der Polizeistation Helsinki bezog Pohjola erneut Stellung:

„Meiner Ansicht nach ist der Text von Frau Räsänen weder diffamierend noch beleidigend gegenüber Homosexuelle. In meinen Antworten habe ich gezeigt, dass die Broschüre im Einklang mit der christlichen Anthropologie lehrt, dass jeder Mensch wertvoll ist, unabhängig von seiner sexuellen Orientierung - schließlich ist er nach dem Bilde Gottes geschaffen. Dies bedeutet jedoch nicht, dass die Menschen vor Gott nicht für ihre Lebensweise oder moralischen Entscheidungen verantwortlich sind. Der homosexuelle Lebensstil widerspricht der Schöpfungsordnung Gottes und ist eine Übertretung Seines Willens. Wenn man dies nicht öffentlich lehren darf, wird die Botschaft von Sünde und Gnade unbegründet bleiben und die Religionsfreiheit wird abnehmen.“

Päivi Räsänen

Auch Buchautorin und Parlamentsabgeordnete Räsänen zeigt sich besorgt um das Recht der freien Meinungsäußerung:

„Ich glaube, dass der Zweck dieser Angriffe letztendlich darin besteht, das Wort Gottes zu beseitigen und das Gesetz Gottes zu verwerfen. Es ist sehr problematisch, dass das Ausdrücken christlicher Überzeugungen im Westen oft als Beleidigung angesehen wird. […] Es ist bedauerlich, wie unkritisch die Ideologie der sexuellen Vielfalt und des LGBT-Aktivismus selbst von Kirchen unterstützt wurde.“

In Bezug auf die aktuellen Anschuldigungen fügt sie an:

„Die Situation ist wirklich eigenartig. Aber ich bin dankbar, dass so viele Christen aufgeweckt wurden, für unsere Nation zu beten.“

Das Sprechen über bestimmte Themen, beispielsweise die Sündhaftigkeit homosexueller Handlungen, wird als politisch inkorrekt und verpönt angesehen. Doch darf das einen gläubigen Christen davon abhalten, in friedlicher Weise für die Ordnungen Gottes zu werben?

Nur wer sich seiner Sündhaftigkeit bewusst ist, braucht Jesus. Erst durch das Eingeständnis der Sünde wird das Evangelium zur frohen Botschaft. Und diese frohe und befreiende Botschaft weiterzugeben, sollte erstes Ziel eines Christen sein.


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