Künstliche Wettermanipulationen und ihre Folgen
Weltweit wüten derzeit Waldbrände, Überschwemmungen und Stürme. Rund 1200 Einsatzkräfte kämpfen gegen Flächenbrände in Nevada. In der russischen Provinz Karelien sind Einsatzkräfte gegen 30 Waldbrände auf 9.000 Hektar Fläche im Einsatz. Überflutungen in der Türkei, Indien, Deutschland. Seit Juli wüten Waldbrände in Oregon/USA, zeitweise über 1500 Hektar die in Brand stehen. Stürme und Überflutungen in Rumänien. Hitzeperiode in British Columbia/Kanada mit Temperaturen von 50 Grad Celsius, Waldbränden und Evakuierungen von 5.700 Menschen. Temperaturen von fast 50 Grad Celsius auch in Europa. Und so weiter und so fort.
Wenn Hitze- und Dürreperioden, Waldbrände und Flutkatastrophen einander abzulösen scheinen, wächst die Versuchung, der Not durch einen mehr oder weniger leicht zu bewerkstelligenden Eingriff des Menschen in natürliche Prozesse ein Ende zu machen.
Während hierzulande etwa 500 bis 800 Liter Niederschlag pro Quadratmeter und Jahr fallen, kommt Dubai als Teil der Vereinigten Arabischen Emirate auf gerade einmal 100 Liter jährlich. Das ist sehr wenig. Und so versuchen die Emirate schon seit Jahrzehnten, auf künstliche Art und Weise Regen zu erzeugen. Dabei werden unterschiedliche Technologien erprobt; besonders verbreitet ist, dem Zeitgeist entsprechend, das „Wolkenimpfen“ mittels Silberjodid, Trockeneis oder Stickstoff, wie wetteronline.de ganz aktuell am 28. Juli 2021 berichtete.
Mit Flugzeugen werden dabei diese Stoffe, die als sogenannte „Kondensationskeime“ dienen, in kleinsten Partikeln in den Wolken zerstreut. Um diese herum bilden sich Regentropfen. Fehlen diese Kondensationskeime, ist es schwer für den Wasserdampf, sich zu großen Regentropfen zu sammeln. Kleine Regentropfen verdunsten oft, bevor sie die Erdoberfläche erreichen. Wetteronline berichtet nun darüber, dass in Dubai eine neue Methode entwickelt wurde. Diesmal sollen die kleinen Wolkentropfen mittels Drohnen elektrisch aufgeladen werden, „so dass sie sich gegenseitig anziehen und zu größeren Tropfen zusammenwachsen. Diese sind dann groß genug, um als Regen zu Boden zu fallen, ohne dabei zu verdunsten.“ Aktuell werde diese Methode in Dubai getestet.
Berichten der dortigen Wetterdienste zufolge waren die darauf folgenden Niederschläge während der Hitzeperiode im Juli 2021 mit Temperaturen um 50 Grad Celsius herum auf „cloud seeding“ (Wolkenimpfen) zurückzuführen.
Gemäß Tagesschau vom April 2021 wird das künstliche Auslösen von Niederschlägen weltweit seit rund 60 Jahren betrieben. Demnach hätten die Forschungen hierzu kurz nach dem 2. Weltkrieg in Labors des US-Militärs ihren Anfang genommen. „Als der Kalte Krieg begann, war man auf der Suche nach alternativen Formen der Kriegsführung. Da war die Vorstellung verlockend, den Feind mit Hilfe künstlicher Niederschläge im Schlamm stecken bleiben zu lassen oder ihn mit verheerenden Dürren zu schwächen. Im August 1952 wurde Lynmouth im Südwesten Englands von einer der verheerendsten Hochwasserkatastrophen der britischen Geschichte heimgesucht. Eine gewaltige Schlammlawine tötete 35 Menschen, 420 wurden obdachlos.“
Wikipedia ergänzt die Faktenlage mit den Informationen, dass die Lynmouth-Flutkatastrophe, die sich in der Nacht des 15. zum 16. August 1952 ereignete, nach einem 24-stündigen, sintflutartigen Regen das 250-fache des durchschnittlichen Monatsniederschlags brachte. Dadurch seien die beiden Flüsse West Lyn und East Lyn so stark angeschwollen, dass sie eine Schlamm- und Gerölllawine verursachten, „die zwei Drittel der Ortschaft zerstörte und 34 Todesopfer forderte.“ Die Flutkatastrophe gilt als bislang schwerste Hochwasserkatastrophe Englands. Heute befinde sich an der Stelle der nicht wieder aufgebauten Häuser am Ufer des Flusses East Lyn in Middleham ein Gedenkpark.
„Nach inzwischen freigegebenen Akten der Royal Air Force (RAF) gibt es Hinweise, dass in der geheimen ‚Operation Cumulus‘ am Tag vor der Katastrophe in der Region Wetterbeeinflussungsversuche mit Silber-Ionen und Salz stattfanden (Geo-Engineering). Obwohl sich ehemalige RAF-Piloten an den Einsatz erinnern, gibt es keine offizielle Bestätigung dafür.“
Chinas Wetter-Modifikationsprogramm zählt 37 000 Mitarbeiter, berichtet agrarheute am 16.08.2021. Damit sei das Land Vorreiter bei der bewussten Steuerung von Wetter. Laut Spiegel tat China 2008 alles dafür, die olympischen Sommerspiele 2008 in Peking regenfrei zu halten, in dem sie eine Bauernarmee mit Silberjodid ausrüstete, mittels derer im Falle eines nicht gewollten Regenfalles Wolken beschossen werden sollten um sie zum Abregnen zu bringen, bevor sie Peking erreichen würden. Russland schicke regelmäßig zum Jahrestag des Sieges über Hitler-Deutschland rechtzeitig Flugzeuge gegen die Wolken und ungewollte Regenschauer in die Luft. „Silberjodid zum Wolkenimpfen wurde erstmals in den USA in den vierziger Jahren eingesetzt. Das Militär hatte großes Interesse an der Technik: Im Vietnam-Krieg impfte es Wolken über dem Ho-Chi-Minh-Pfad, um so die Unterstützung feindlicher Truppen in Südvietnam zu verhindern. 1978 […] wurde sogar eine Uno-Konvention erlassen, die den Einsatz von wettermodifizierenden Maßnahmen verbot.“
Wie unschwer zu erkennen ist, sind künstliche Wetter- und Klimamanipultionen ein zweischneidiges Schwert. Wo man sich einerseits Nutzen erhofft, entstehen andererseits Schäden ungeahnten und unkalkulierbaren Ausmaßes. Deshalb wurde erst kürzlich ein umstrittenes Experiment gestoppt: „Klimamanipulation abgeblasen“ titelte die TAZ im April dieses Jahres. In Lappland gab es Proteste gegen das Experiment, mit Kalkpulver in der Stratosphäre die Erderwärmung zu bremsen.
Um das ScoPEx- Experiment der US-amerikanischen Harvard-Universität durchführen zu können, suchten die Harvard-Wissenschaftler, die schon 2018 ein erstes Projekt zum „Dimmen“ der Sonne vorgestellt hatten, „nach einem passenden Startplatz für ihren Ballonversuch. 2020 wurden sie in Schweden fündig. Die staatliche Raumfahrtgesellschaft SSC war bereit, ihr lappländisches Raumfahrtzentrum Esrange, von wo aus Höhenforschungsraketen und -ballons gestartet werden, für das von Bill Gates mitfinanzierte Experiment zur Verfügung zu stellen. Bei einem ersten Ballonstart im Juni sollte die Technik getestet, im Herbst 2021 oder im Frühjahr 2022 dann das Pulver freigesetzt werden. […] Raymond Pierrehumbert, Geophysiker an der Universität Oxford, sprach von einem ‚Damoklesschwert über der Menschheit‘: Greife man zu solchen Manipulationsversuchen, um die Erde bewohnbar zu halten, lasse man sich auf eine ‚Todesspirale‘ ein. David King, früherer Professor an der Universität Cambridge, warnte vor ‚möglichen katastrophalen Eingriffen in das Wettersystem, deren Folgen niemand vorhersagen kann‘. Würde Schweden den Test zulassen, müsse es sich ‚den Vorwurf gefallen lassen, Klimamanipulationstechniken zu unterstützen‘, kritisierte Kevin Noone, Professor für Meteorologie an der Uni Stockholm.“
Es tut gut zu wissen, dass die Verheißung der Bibel nach wie vor gilt: „Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.“ (1.Mose 8,22) Auch wenn der Mensch in natürliche Prozesse eingreift und dabei oft mehr Schaden als Nutzen anrichtet, lässt Gott sich das Steuerruder nicht aus der Hand nehmen: Er lenkt das Schiff sicher in den heimatlichen Hafen.
StpH, 17.08.2021, 10:07