Luise Neubauer im Vatikan – Unheilige Allianz von Umweltbewegung und Religion

Im März 2023 schrieb Malte Lehming für den Tagesspiegel unter der Überschrift: „Wenn Klimaschutz zur Religion wird“: „Mit ihren Geboten nimmt die Klimaschutzbewegung religiöse Züge an. Damit tut sie sich keinen Gefallen.“ Auch Elena Matera vom RiffReporter nimmt diese Tendenz wahr und titelt: „Oh heiliges Klima – ist Klimaschutz eine Ersatzreligion? Greta-Jüngerin und Klimareligion: Der Kampf gegen die Klimakrise wird für einige Menschen zur Glaubensfrage. Warum das eine fatale Entwicklung ist“. Matera fügt hinzu: „Wir sollten dringend aufhören, religiöse Anspielungen und Bilder im Zusammenhang mit der Klimakrise zu nutzen, denn das ist alles andere als zielführend.“

Ehrendoktorwürde für Greta Thunberg

Ob die Klimaschutzbewegung sich diese Ratschläge zu Herzen nehmen wird, ist fraglich. Fakt ist, dass seit einiger Zeit eine immer stärkere Hinwendung in Richtung Religiosität zu beobachten ist. Dies nimmt teils absurde Züge an. So wurden zwei bekannte Gesichter der Klimabewegung mit hohen religiösen Ehrungen bedacht. Vielbeachtet und von zahlreichen Medien angekündigt, erhielt laut Deutsche Wirtschaftsnachrichten die damals 16-jährige Schülerin Gretha Thunberg am 10. Oktober 2019 die Ehrendoktorwürde der lutherisch-theologischen Fakultät der Universität Helsinki, der größten und ältesten Hochschule Finnlands und eine der bedeutendsten ganz Skandinaviens.

„Ihr Handeln hat uns alle vor die Aufgabe gestellt, als Mitglieder von Gemeinschaften und Gesellschaften, aber vor allem als Menschen, unser tägliches Leben zu verändern“,

begründet die bilinguale Universität ihre Entscheidung. Thunberg predigt den einfachen Lebensstil, ist aber mit einem geschätzten Vermögen von einer Million Euro selbst finanziell sehr privilegiert.

Ökumenischer Predigtpreis 2023 für Luisa Neubauer

Luise Neubauer, Klimaaktivistin und Galionsfigur der deutschen Klimabewegung, will dem nicht nachstehen. „Ökumenischer Predigtpreis 2023 für […] die ‚prophetische Stimme‘ Luisa Neubauer“ verkündete die Evangelisch-Theologische Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn am 26. September 2023. Die 27-jährige Klima-Aktivistin Luisa Neubauer habe innerhalb weniger Jahre im deutschen Sprachraum das Bewusstsein von der gesellschaftlichen Aufgabe der Bewahrung der Schöpfung maßgeblich mitgeprägt.

„Bei genauerem Blick erweist sich nach Auffassung der Jury: Neubauers Reden und Denken enthält mehrere zu religiösen Kontexten wie existentiellen Fragestellungen strukturanaloge Leitmotive. Darin liegt seinerseits ein wichtiger Beitrag für die Predigtkultur der Gegenwart in der globalen Klimakrise.“

Neubauer ist Angehörige und reiche Erbin der Reemtsma-Familie, ihr Vermögen wird laut einem Beitrag des Focus aus dem Jahr 2023 auf 2,6 Millionen Euro geschätzt. Mit einem solchen finanziellen Hintergrund wird es der auch als „Vielfliegerin“ bezeichneten Neubauer nicht schwerfallen, die von ihr geforderte Anhebung der Flugpreise abzufedern. In einem Interview mit der Welt hatte sie auf die Frage: „Dann können nur noch Reiche fliegen, oder?“ geantwortet:

„Aber natürlich muss Fliegen teurer werden – es muss unattraktiver sein, emissionsintensiv zu leben und damit den Planeten zu zerstören.“

Neubauer spricht im Vatikan

Nun war Luisa Neubauer anlässlich der Veröffentlichung des angekündigten Apostolischen Schreibens „Laudate Deum“ auch im Vatikan als Sprecherin bei der dortigen Pressekonferenz eingeladen worden. Darauf machte Roland Tichy in tichyseinblick.de aufmerksam. In einem Interview mit Domradio.de sagte Neubauer:

„Ich wurde eingeladen und wenn der Papst und der Vatikan einen einlädt, dann lohnt es sich zu antworten. Ganz grundsätzlich sind wir sehr verzweifelt auf der Suche nach Stimmen, die laut werden, die Aktivismus verteidigen, die ihre Macht und ihre Reichweite nutzen, um in diesen heiklen Momenten der Weltgeschichte zu appellieren und der Klimakrise Nachdruck zu verleihen. Deshalb begrüße ich, dass der Papst diese Stimme nutzt.“

Auf die Frage von Domradio, ob sie den Papst als Verbündeten sehe, antwortete Neubauer:

„Ja, ich verstehe den Papst als Verbündeten. Die Schreiben ‚Laudate Deum‘ und ‚Laudato Si‘ machen deutlich, dass es hier im Vatikan jemanden gibt, der verstanden hat, was Sache ist.“

Eine noch bedeutsamere Aussage macht Neubauer mit folgender Feststellung:

„Das Zweite ist, dass wir ein Übersetzungsproblem haben. Das heißt, die Klimawissenschaft erreicht die Menschen nicht in der Art und Weise, wie wir das bräuchten. Umso wichtiger ist es, dass verschiedene moralische, spirituelle, religiöse und weltliche Stimmen ihre Erzählung in die Welt setzen, um mehr Menschen zu erreichen.“

Man könnte es auch anders ausdrücken: Wo wissenschaftliche Argumente nicht ausreichend sind, soll päpstliche Religion herhalten. Diese ist dafür bekannt, Dogmen aufzustellen, die dann geglaubt werden müssen, weil sie der Vatikan verkündet hat. Da geht es dann nicht mehr um Sinn oder Unsinn, sondern um schlichten Glaubensgehorsam den päpstlichen Aussagen gegenüber.

Tichy fasst es so zusammen:

„Mit der Einladung von Neubauer als Rednerin bei der offiziellen Pressekonferenz zur Präsentation der Enzyklika, überschreitet der Vatikan aber deutlich die Grenze von Sympathiebekundungen zur offenen Unterstützung des Klimalobbyismus eines Mitglieds der deutschen Grünen. Neubauer hingegen unterstreicht mit diesem Auftritt ihre Rolle als Galionsfigur einer neuheidnischen Interpretation von Religion, die bislang zwar primär innerhalb diverser Aktivistengruppen ausgelebt wurde, die nun aber – nach den deutschen Amtskirchen – sogar auf die katholische Weltkirche überzugreifen droht.“

Es ist ein weiterer Etappenschritt zu der in Offenbarung Kapitel 13 vorausgesagten unheiligen und gefährlichen Allianz weltlicher und religiöser Einflussnahme mit dem Ziel von Dominanz, Macht und Kontrolle über eine ganze Welt.

StpH, 10.10.2023, 11:00 Uhr