Macht und Einfluss der Jesuiten ungebrochen

Was in Deutschland Christian Drosten ist, ist in Amerika Anthony Fauci: Während der Coronakrise ist der Name in aller Mund, der Mann, auf den eine ganze Nation schaut.

In der Mitte Dr. Anthony Fauci M. D.

Dr. Anthony Fauci, M.D., ist Direktor des National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID) an den National Institutes of Health (NHI) und Berater des weißen Hauses in Fragen rund um die Corona-Pandemie. Unter Ex-Präsident Donald Trump klein gehalten, empfand er den Neuanfang unter Joe Biden als „befreiend“, wie Fauci in einem Interview aussagte. Anthony Stephen Fauci, der am 24.12.1940 in New York City geboren wurde, musste sich laut Frankfurter Rundschau im Juli 2021 gegen Vorwürfe des Senators Rand Paul verteidigen, der Fauci vorwarf, „den US-Kongress aktiv belogen zu haben, um sich aus der Verantwortung zu ziehen. […] Fauci habe gewusst, dass ein Labor in Wuhan sogenannte „Gain of Function“ (GOF)-Forschung betrieben habe und dies abgestritten.“ Das Labor wird unter anderem von eben diesem amerikanischen National Institutes of Health (NIH), welches Fauci seit 1984 leitet, finanziert. Rand Paul, U.S. Senator für den amerikanischen Bundesstaat Kentucky, der von sich selbst sagt: „Ich kämpfe für die Verfassung, die individuelle Freiheit und die Freiheiten, die dieses Land großartig machen“, wirft Fauci vor, dass das von der NHI unterstützte Labor in Wuhan für den Ausbruch von Sars-Cov-2 verantwortlich sei.

Ungeachtet dieser Vorwürfe haben Dr. Anthony Fauci und seine Frau, Dr. Christine Grady, letzten Monat den Ad Majorem Dei Gloriam Award von JesuitsEast für ihren jahrzehntelangen Einfluss auf die öffentliche Gesundheit erhalten. Dies berichtet jesuitnews auf Twitter, wo Fauci in einem Podcast auch erzählt, wie seine Jesuitenausbildung ihn auf die Pandemie vorbereitet hat. Demnach schreibe Dr. Fauci, der ein Produkt jesuitischer Erziehung ist, seinen Jahren an der Regis High School in New York City und am College of the Holy Cross zu, dass sie ihm geholfen hätten, den Grundstein für seine Karriere zu legen.

Americanmagazine zitiert Daniel Lahart, S.J., Präsident der Regis High School in New York, Dr. Faucis Alma Mater, mit folgenden Worten: „Jeder Jesuitenabsolvent kann stolz darauf sein, dass er Teil eines Bildungssystems ist, das fast fünf Jahrhunderte alt ist und das Leben so vieler Menschen auf der ganzen Welt beeinflusst hat“, und fügt in Hinblick auf Fauci hinzu: „Heute können wir auch alle stolz darauf sein, dass der Mann, der wahrscheinlich die vertrauenswürdigste Person in den Vereinigten Staaten ist, ein Absolvent einer Jesuiten-Highschool und eines Jesuiten-Colleges ist. Er ist sehr stolz auf seine jesuitische Ausbildung, und wie er stolz bekennt, hat sie sein Leben und seine Karriere geprägt.“

„Voltaire war bei ihnen, Josef Stalin und James Joyce waren es auch, Alfred Hitchcock und Fidel Castro, ja sogar Denis Diderot und René Descartes – all diese unterschiedlichen Persönlichkeiten haben in ihrer Vita eines gemeinsam – sie wurden als Schüler von Jesuiten unterrichtet“, wie in diepresse.com unter dem Titel: „Die Jesuiten und die Nähe zur Macht“ zu entnehmen ist. Laut Wikipedia sind Jesuitenschulen „Schulen, die vom Jesuitenorden vor dem Hintergrund der Gegenreformation gegründet wurden, um den eigenen Nachwuchs auszubilden und Einfluss auf die Erziehung und Ausbildung zukünftiger Entscheidungsträger zu nehmen. […] Die von den Jesuiten gegründeten Schulen und Universitäten (z. B. die Universität Vilnius im damaligen Polen) sollten Gewähr dafür bieten, dass kommende Generationen fest verwurzelt im katholischen Glauben heranwuchsen – modern ausgedrückt, sicherten sie sich damit langfristig die kulturelle Hegemonie. […] Weltweit unterhalten die Jesuiten heutzutage Hochschulen, Schulen und Internate, in denen sie insgesamt mehr als 2 Millionen jungen Menschen allgemeine Bildungsinhalte vermitteln mit der Absicht, sie dabei zugleich auf ihr späteres Leben nach den Grundsätzen des (katholisch-)christlichen Menschenbildes vorzubereiten“.

Jesuiten.org schrieb bereits 2017 unter Berufung auf die Website der Vereinigung der 28 Jesuiten-Kollegs und -Universitäten (AJCU), dass im US-Kongress mehr als jeder zehnte Delegierte Absolvent oder Absolventin einer Jesuitenschule oder -hochschule sei. Der österreichische Kurier bestätigte diese Angabe und fügte eine lange Liste von Jesuiten-Zöglinge, die international den Durchbruch geschafft haben, hinzu.  Demnach stehe Bildung ganz oben auf der Agenda der Jesuiten, die damit zur intellektuellen Speerspitze der Kirche wurden. Zu ihnen gehörten beispielsweise der US-Präsident Bill Clinton, der Schauspieler Denzel Washington und Freddie Mercury, der Sänger der britischen Band Queen. 

Das Luxemburger Wort fasste einen seinerzeit vielbeachteten Bericht des schweizer „Weltwoche“-Chefredakteurs Roger Köppel folgendermaßen zusammen: Jean-Claude Juncker „wird dabei als Geheimniskrämer und Lügner dargestellt, der zusammen mit Ratspräsident Van Rompuy, Kommissionspräsident Barroso und EZB-Chef Draghi eine Jesuiten-Viererbande bilden würde. Die Zeitung greift dabei die These des flämischen Europaabgeordneten Derk Jan Eppink auf: ‚Sie erachten sich als Elite, die über den gewöhnlichen Leuten steht.‘“ Von diepresse.com wird Juncker mit einigen bemerkenswerten Statements zitiert, die mittlerweile Berühmtheitsstatus erlangten, wie beispielsweise seine eigenwillige Interpretation des karitativen Gedankens: „In der christlichen Soziallehre heißt es, Eigentum verpflichtet. Also verpflichten wir das Eigentum.“ Oder in Hinsicht zur Bürokratie in Brüssel: „Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, ob was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter.“  „Wenn es ernst wird, muss man lügen“, äußerte sich Juncker 2011 im Zusammenhang mit der Schuldenkrise.

Papst Clemens XIV.

Dieser Geist der Unwahrheit und Lüge, von Intrigen und Komplotten war es, der dafür sorgte, dass der Jesuitenorden im Jahr 1773 durch Papst Clemens XIV. auf Druck der Könige von Frankreich, Spanien und Portugal verboten wurde. Durch den in der neuzeitlichen Kirchengeschichte einzigartigen Vorgang im Zeitalter der Aufklärung wurde dem Papsttum eine wichtige Stütze geraubt. Am Kampf gegen die Jesuiten waren Aufklärer maßgeblich beteiligt. In diese Zeit fällt auch die tödliche Wunde des Papsttums, als 1798 n. Chr. Napoleon durch seinen General Berthier Papst Pius VI. gefangen genommen und ins Exil gebracht hatte. Damit war die päpstliche Vorherrschaft für einige Jahre gebrochen. Mit der Rückkehr des Papsttums auf das völkerrechtliche Parkett wurde das Verbot des Jesuitenordens 1814 durch Papst Pius VII. rückgängig gemacht. Die Bulle Sollicitudo omnium ecclesiarum  war der Beginn, den Jesuitenorden, der die Aufhebung  partiell überstanden hatte, wieder zu restaurieren. Trotzdem gab es Jesuitenverbote auch in der Folge: So war der Orden in Deutschland von 1872 bis 1917 verboten (Jesuitengesetz). In der Schweiz verbot die Schweizer Bundesverfassung von 1874 (Artikel 51) den Orden. Aufgehoben wurde dieser konfessionelle Ausnahmeartikel erst im Jahr 1973.

Mit dem Novum, dass mit Papst Franziskus erstmals ein Jesuit römisch-katholisches Oberhaupt ist, scheint der Orden vollständig rehabilitiert zu sein. Seite an Seite mit seinem Bruder im jesuitischen Geist, Fauci, wird der Kampf gegen Corona aufgenommen. „Sich mit den von den zuständigen Behörden zugelassenen Vakzinen impfen zu lassen sei ‚ein Akt der Liebe‘ – der Liebe zu sich selbst, aber vor allem der Liebe zum Nächsten, argumentiert der Papst“, wird Franziskus von der F.A.Z. zitiert. Und das ZDF zitiert Fauci mit der Aussage, dass die Coronasituation in den USA eine „unnötige Notlage“ sei, die vor allem mit Ungeimpften zu tun habe.

Sollte Juncker mit seinem Satz: „Wenn es ernst wird, muss man lügen“ einmal die Wahrheit gesagt haben, müssen die Statements von Papst Franziskus und Anthony Fauci mit äußerster Vorsicht aufgenommen werden. Psalm 101 jedenfalls, auch als Regentenspiegel bezeichnet, setzt Maßstäbe für Könige und Herrscher, welcherart Berater keinen Einfluss auf die Regierenden ausüben sollten: „Falsche Leute dürfen in meinem Haus nicht bleiben, die Lügner gedeihen nicht bei mir.“ (Psalm 101, 7)

StpH, 28.09.2021


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