Madrider Erklärung zur Gender-Ideologie
19.3.2018, Eduard Pröls, CitizenGO / amazing discoveries
Ende Februar 2018 fand in Madrid die erste internationale Gender & Sex Conference statt, die bei den Medien für großes Interesse sorgte. Redner und Experten aus verschiedenen Ländern brachten ihre Sichtweise zum Thema Gender-Ideologie ein und deckten viele Halb- und Unwahrheiten auf. Sämtliche Vorträge, darunter das Lebenszeugnis eines betroffenen Transgenders, kann man hier anschauen.
50 internationale Organisationen aus 17 Ländern unterstützten sowohl die Konferenz als auch die Madrider Erklärung für Verständnis, Respekt und Freiheit, die am Ende der Veranstaltung verlesen wurde. Im Folgenden veröffentlichen wir die deutsche Übersetzung der Erklärung.
MADRIDER ERKLÄRUNG FÜR VERSTÄNDNIS, RESPEKT UND FREIHEIT
Madrid, 23. Februar 2018
Die sogenannte „Gender-Perspektive“ kam anfangs auf die internationale Agenda, um Chancengleichheit und Gleichberechtigung von Mann und Frau zu gewährleisten. Mittlerweile ist sie wahrhaftig eine „Gender-Ideologie“, deren Ziele die Demokratie gefährden. Die Gender-Ideologie ist zu einem Instrument der Gewalt geworden und hat an sich Rechtmäßiges in eine Lüge verwandelt.
Experten und Wissenschaftler aus verschiedenen Bereichen (Medizin, Recht, Soziales und Politik), Vertreter von Nichtregierungs-Organisationen aus aller Welt und Menschen mit gleichgeschlechtlicher Neigung kamen in Madrid zusammen, um die Strategien und Folgen der Gender-Ideologie-Bewegung zu diskutieren. Die Konferenzteilnehmer sind zu folgenden Ergebnissen gekommen, die wir der Öffentlichkeit und den Medien mitteilen wollen:
Es bleibt allgemein noch viel zu tun, um vollen Respekt für alle Menschen in Bildungssystem und Gesellschaft zu erreichen. Aufklärung und teils auch gesetzliche Maßnahmen sind nach wie vor vonnöten, um Gewalt gegen Kinder und Erwachsene aufgrund von kulturellen Unterschieden, Geschlecht, körperlichen Unterschieden (wie Fettleibigkeit oder Behinderung) oder Fällen von Genderdysphorie oder gleichgeschlechtlicher Anziehung zu vermeiden.
In unserer Gesellschaft gibt es Menschen, die leiden. Sie sollten versorgt und vor Gewalt geschützt werden. Allerdings glauben wir, dass es nicht nur eine Möglichkeit der Hilfe gibt. Zum Beispiel meinen manche, man solle die Pubertät genderdysphorischer Kinder stoppen und ihnen für den Rest ihres Lebens Hormone des anderen Geschlechts verschreiben. Dagegen haben viele renommierte Wissenschaftler und medizinische Studien gezeigt, dass dieses Vorgehen Schaden verursacht. Andere Lösungen müssen erforscht werden, und die Probleme müssen eingehender untersucht werden. Auch die Eltern und das Umfeld dieser Minderjährigen leiden und hoffen auf die beste Lösung für ihre Söhne und Töchter. Solche Kinder dürfen nicht als „menschliche Waffen“ in einem ideologischen Kampf dienen.
Im Namen der Freiheit wird die Freiheit beseitigt. Anhänger der Gender-Ideologie verletzen unter dem Deckmantel, Gleichberechtigung und Achtung vor Vielfalt zu fördern, grundlegende Rechte und Freiheiten:
Wer mit den Leitsätzen der Gender-Bewegung nicht einverstanden ist, wird angegangen, streng bestraft, diffamiert, als „homophob“ oder „transphob“ stigmatisiert und mit anderen abschätzigen Begriffen beleidigt. Die Meinungsfreiheit und wissenschaftliche Diskussion werden beschnitten. Viele Homosexuelle und Transsexuelle waren und sind Opfer dieser ideologischen Bewegung. Sogar die Medien beugen sich den LGBT-Gruppen und ‑Lobbyisten, aus Angst vor den möglichen finanziellen Folgen einer Ablehnung.
Gesetze, die juristisch beschönigend als „gegen Diskriminierung aufgrund sexueller Orientierung, Identität oder des Ausdrucks von Geschlecht und sexuellen Merkmalen“ bezeichnet werden, sind in Wirklichkeit Versuche, uniformes Denken in Fragen zu etablieren, bei denen eigentlich Meinungs- und Diskussionsfreiheit vorherrschen sollten. Ein Beispiel in Spanien ist das LGBT-Gesetz der politischen Linkspartei Podemos, das Geld-, Gefängnis- und andere Strafen für Personen verlangt, die dem von der Gender-Bewegung vertretenen Behandlungsansatz genderdysphorischer Kinder nicht zustimmen. Einige dieser Behandlungen gelten heute selbst in Ländern, die sie lange angewendet haben, als „Kindesmissbrauch“. Diese Gesetze beinhalten auch die obligatorische Indoktrinierung Minderjähriger zu Themen wie sexuelle Vielfalt, Familienvielfalt und Genderdysphorie. Sie wollen festschreiben, dass schon Kinder zwischen 5 und 8 Jahren frei ihr Geschlecht wählen können. Diese pseudowissenschaftliche Indoktrinierung untergräbt das Recht der Eltern, ihre Kinder nach ihren eigenen Werten zu erziehen – Werte, die weder diskriminierend noch gewalttätig sind, sondern lediglich anders als die Ziele der Gender-Ideologie.
Die Erste Internationale Konferenz über Gender, Geschlecht und Bildung hat komplexe Themen, die Schmerzen und Erfahrungen realer Menschen berühren, wahrheitsgemäß dargestellt. Wir sind sicher, dass die Wahrheit helfen wird, das Leiden zu lindern. Wir wollen das Recht der Kinder verteidigen, nicht von der Gender-Ideologie manipuliert und indoktriniert zu werden. Wir wollen das Recht der Eltern verteidigen, ihre Kinder in Freiheit zu erziehen. Und wir wollen das Recht und die Verantwortung von Wissenschaftlern verteidigen, ohne Einschränkung durch „Maulkorbgesetze“ zu arbeiten und ihre Studien publik zu machen. Diese Wissenschaftler tun ihre Pflicht und suchen nach Wahrheit. Die Gender-Ideologie ist nicht geeignet, Genderdysphorie und andere Fragen der menschlichen Sexualität anzugehen. Unter dem Vorwand, Probleme zu lösen, wollen Befürworter der Gender-Bewegung ihre ideologisch gefärbten Vorstellungen durchsetzen.
Wir verurteilen öffentlich die Strategie der Gender-Lobby, die Täuschung und Zwang beinhaltet. Noch besorgniserregender ist, wenn diese Agenda in Gesetzen verankert wird, die den Schulen eine inkorrekte Sicht der Sexualität auferlegen und die Meinungsfreiheit bekämpfen und einschränken, sodass manche Mediziner nicht mehr offen reden oder ihre Patienten behandeln können. Nicht genug damit, erwägt man Gesetze gegen Eltern, die der Gender-Ideologie nicht folgen wollen. Angesichts dieser drohenden Gefahren hofft die Erste Internationale Konferenz über Geschlecht, Geschlecht und Bildung auf die Macht von Wahrheit, Wissenschaft, Demokratie und Meinungsfreiheit.
Schließlich appellieren wir an die Gesellschaft und fordern Organisationen wie Einzelne auf, sich aktiv für Menschen einzusetzen, die von der Gender-Bewegung bedrängt werden. Jeder kann sich mit den Mitteln einer gesunden Demokratie für den Schutz der Redefreiheit einsetzen. Dies ist ein wichtiges Instrument, damit die tyrannischen Züge der Gender-Ideologie nicht die Oberhand gewinnen. Letztendlich geht es darum, Achtung vor dem Leid anderer zu fordern und die Freiheit derer zu schützen, die ihnen helfen können.