Neun Gründe für eine Neuordnung abtrünniger Verbände

Oktober 2016, fulcrum7.com, Edward Wycliffe

Es gibt Hinweise, dass die Generalkonferenz ernsthaft erwägt, den Pazifik-Verband [Pacific Union] in der Nordamerikanischen Division zu einer Mission [Pacific Union Mission] umzudesignieren.

Der Status des Pazifik-Verbandes (womöglich auch des Columbia-Verbandes) würde dabei vom Verband zur Mission geändert werden. Dies hätte unter anderem zur Folge, dass die jetzigen Exekutivbeamten von ihrem Dienst freigestellt und ihre Posten von der Generalkonferenz mit neuen Leitern besetzt würden. Warum so eine Maßnahme?

Der Pazifik-Verband ist Schauplatz eines langen, entschlossenen Bemühens, die Weltgemeinde unter Druck zu setzen, damit sie die Ordination von Frauen akzeptiert. Jahrelang schon haben die Leiter des Verbandes und seiner Vereinigungen illegitime Veränderungen an ihren Verfassungen und Statuten vorgenommen. Vor allem die Südostkalifornien-Vereinigung tut sich seit vielen Jahren durch Unverfrorenheit hervor, indem sie unrechtmäßige Beglaubigungen erteilt, kirchlich illegale Ordinationen durchführt und sogar eine Frau zur „Vorsteherin“ gewählt hat.

Jedes Glied kann verstehen, dass die Gemeinde nur „einen ordinierten Prediger mit Erfahrung und gutem Ruf“ als Vorsteher akzeptiert und nur Männer für dieses Amt ordiniert werden dürfen. Die Gemeinde sagt:

„Er [der Vorsteher] steht an der Spitze der Predigerschaft einer Vereinigung und ist der erste Älteste bzw. Aufseher aller Gemeinden.“ (Church Manual, S. 31, Ausg. 2016)

Eine Frau zum Vereinigungsvorsteher zu wählen, bedeutet ohne Frage, eine Sie in ein Er-Amt einzusetzen, das Führungsautorität mit sich bringt, die Gottes Wort gemäß der Schöpfungsordnung geistlich qualifizierten Männern vorbehalten hat.

Es geht mir nicht darum, die ganze Reihe von Übertretungen und Fehlern in diesem Gebiet aufzulisten oder die negativen Konsequenzen einer Umdesignierung auszumalen. Ich möchte die Gedanken auf die möglichen positiven Folgen lenken.

I. Zuallererst und ganz offensichtlich würde eine Neuordnung als Pazifik-Mission dem Gebiet neue Leiter bescheren, die helfen könnten, den Glauben und das Leben der dortigen Adventgemeinden enger an die Weltkirche anzuschließen, deren Teil sie sind.

II. Eine enger mit der Weltgemeinde verbundene Mission ist besser in der Lage, dem heutigen Pulsschlag des postmodernen Ethos zu widerstehen. Die Gemeinde in diesem Gebiet kann sich von einer prokulturellen zu einer gegenkulturellen Position bewegen. Ohne konkrete Leitung laufen die Mitarbeiter in einer ideologisch so ausgehöhlten Gegend Gefahr, die Denkweise der dortigen Liberationisten, Feministen und LGBTQ-Gruppen zu übernehmen. Die Weltgemeinde kann diese Vereinigungen dann wieder zu echten Zeugen für einen speziell siebenten-Tags-adventistischen Glauben machen.

III. Die Weltgemeinde genießt besseren Schutz gegen unangenehme Vorkommnisse wie in der Südkalifornischen Vereinigung, die einen Prediger den Wölfen zum Fraß vorwarf, weil er die biblische Sicht zur Sexualität verkündet hatte. Oder die peinliche Situation, als eine Professorin der La Sierra-Universität in der Hollywood-Gemeinde eine Predigt hielt mit dem Titel „Buße für unsere Patriarchie und unseren Heterosexismus“. Oder die Diskreditierung unserer Botschaft durch evolutionistische Lehren in den Vorlesungen unserer Hochschule in der Nähe von Riverside.

IV. In Verbindung mit dem vorigen Punkt: Unsere weltweite Verkündigung muss sich nicht mehr um Erklärungen bemühen, wieso offenkundig unbiblische Lehren zugelassen werden und weshalb unsere Weltgemeinde eigentlich einen anderen Standpunkt hat. Durch die globale Einheit in Lehre und Praxis wird unsere evangelistische Arbeit gestärkt.

V. Die konkrete und überlegte Wiederherstellung der Gemeindeordnung macht klar, dass unsere Theologie auf der historisch-grammatischen Bibelauslegung basiert. Das spart uns kraftraubende Diskussionen in der Zukunft.

VI. Die evangelistischen Bemühungen in Kalifornien und östlichem Umland können gezielter und bewusster missionarisch gestaltet werden. Ein Verband kann schnell das Gefühl bekommen, fest im Sattel und „schon am Ziel“ zu sein. Aber wenn ein Gebiet zu einer „Mission“ oder etwas anderem Passenden umbenannt wird, könnte sich die Einstellung wandeln. Es könnte ein neues Bewusstsein dafür wachsen, dass es eine ganz besondere Endzeitbotschaft gibt, die im ganzen Gebiet verbreitet werden muss.

VII. Adventisten in dieser Region, die sich bemüht haben, der Botschaft und Mission der Weltgemeinde treu zu bleiben, werden ermutigt. Viele haben Gefühle der Hoffnungslosigkeit und Entfremdung durchgemacht, weil immer wieder Besorgnis erregende Wege beschritten worden sind. Jetzt haben sie die freudige Gewissheit, dass sie sich für dieselbe Botschaft und Mission einsetzen wie ihre Geschwister sonst wo.

VIII. Es wird deutlich, dass wir nicht eine lose Sammlung domestizierter Regionalgemeinden, sondern eine Weltkirche sind; dass die Entscheidungen einer Generalkonferenz in Vollversammlung wirklich zählen; und dass es eine geschlossene globale Organisation gibt, die Seite an Seite steht im Werk Jesu, Herzen zu sich zu ziehen und für seine Sache zu gewinnen, indem die gegenwärtige Wahrheit angenommen und weitergegeben wird.

IX. Ein Modellfall entsteht, der anderen Ausreißer-Verbänden[1] helfen wird, ihren Kurs zu überdenken, denn die Vorstellung, zu einer Mission umdesigniert zu werden, wird den wenigsten Verbänden und Vereinigungen schmecken.

Seien wir ehrlich: In der Pazifik-Union ist etwas gewaltig schiefgelaufen. Sie hat sich schlimm verrannt. Einige dort haben vergessen, dass sie zu einer weltweiten Bewegung gehören und die Verantwortung haben, im Einklang mit ihren Geschwistern als Teil einer Weltgemeinde zu arbeiten. Sollte dem Gebiet der Status einer Mission zugewiesen werden, mag das zwar schmerzhaft sein, aber es wäre womöglich der beste Weg, das Werk dort wieder auszurichten und die Herzen daran zu erinnern, wovon sie gefallen sind. Damit sie im Erinnern umkehren.

1 http://atoday.org/columbia-union-conference-constituency-votes-to-authorize-ordination-of-women-pastors/


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