Süchtig nach dem Smartphone
Auf Grund steigender Aktualität veröffentlichte UNCUT-NEWS unter dem Titel: „Sind Sie süchtig nach Ihrem Smartphone?“ am 29. Mai 2024 einen Beitrag, der die Suchtgefahr thematisiert, die sich aus einem exzessiven Gebrauch des Smartphones ergibt. Der Beitrag bezieht sich auf einen Artikel der New York Times, in welchem die Sozialarbeiterin und Autorin Nancy Colier mit der Aussage zitiert wird: „‚Der einzige Unterschied zwischen digitaler Sucht und anderen Süchten ist, dass es sich um ein gesellschaftlich geduldetes Verhalten handelt.‘“
UNCUT-NEWS verweist auf alarmierende Zahlen: „Die meisten Menschen überprüfen ihr Smartphone 150 Mal pro Tag, also alle sechs Minuten.“ 72 Prozent der Teenager hätten das Gefühl, sofort auf eingehende Nachrich-ten reagieren zu müssen. 46 Prozent der Smartphone-Nutzer sagen, sie könnten ohne ihr Gerät nicht leben.
DAK Onlinesucht-Studie 2023/24: Suchtgefahr Soziale Medien
Auf die gleiche Problematik verweist auch die DAK Onlinesucht-Studie 2023/24. Diese Längsschnittstudie zum Mediennutzungsverhalten von Kindern und Jugendlichen in Deutschland wird seit 2019 vom Deutschen Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters (DZSKJ) am Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf (UKE) im Auftrag der DAK-Gesundheit durchgeführt.
„Die Stichprobe umfasst zu jedem Erhebungszeitpunkt rund 1.000 zehn- bis 17-jährige Kinder und Jugendliche und jeweils ein Elternteil aus repräsentativ ausgewählten deutschen Haushalten.“
Dabei werde untersucht, wie sich die Mediennutzung unter Kindern und Jugendlichen in Deutschland vor, während und nach der Coronazeit entwickelt habe.
2023 würden junge Menschen im Vergleich zur Coronazeit wieder etwas weniger Zeit online verbringen. Die Nutzungszeiten digitaler Spiele würden erstmalig wieder das Niveau wie vor der Coronaphase erreichen. Auch bei der Nutzung von sozialen Medien und Video-Streaming-Diensten seien verglichen zum Vorjahr rückläufige Trends zu beobachten.
Allerdings bleibe die Zahl der Kinder und Jugendlichen mit pathologischem Nutzungsverhalten in Bezug auf soziale Medien weiterhin hoch und statistisch unverändert zum letzten Jahr. Es gebe keine geschlechtsspezifischen Unterschiede. Jugendliche (14 bis 17 Jahre) seien signifikant häufiger betroffen als Kinder.
„Die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die soziale Medien riskant nutzen, hat sich mit aktuell 24,5 % seit 2019 bereits verdreifacht.“
Eltern fühlen sich oft hilflos
Eltern von Kindern ohne problematische Nutzungstendenzen sind insgesamt
„deutlich zufriedener mit der Kommunikation innerhalb der Familie. Eltern von Kindern mit riskanten oder pathologischen Nutzungsmustern haben hingegen häufiger das Gefühl, dass in der Familie nicht ausreichend über Probleme und Gefühle gesprochen wird, zu wenig Zeit miteinander verbracht wird oder sie sind unzufriedener damit, wie Konflikte gelöst werden.“
Jeder vierte bis fünfte Elternteil gebe an, sich Sorgen um die Mediennutzung seines Kindes zu machen und würde Unsicherheiten und Unterstützungsbedarf in der Medienerziehung äußern; fast jeder dritte Elternteil sehe sich nicht als Vorbild für die Mediennutzung seines Kindes.
Prof. Dr. Rainer Thomasius von der UKE Hamburg fasst zusammen:
„‚Der hohe Anteil der Kinder und Jugendlichen, die soziale Medien, digitale Spiele und Streaming-Dienste in einem die Gesundheit gefährdenden Ausmaß nutzen, ist besorgniserregend. In jeder vierten Familie äußern Eltern Unsicherheiten und Unterstützungsbedarf bei der Anleitung ihrer Kinder.‘“
Gemeinsame Familienandacht stärkt Familienleben
Gemeinsame Unternehmungen mit der Familie können helfen die Zeit, die Kinder, Jugendliche und Eltern gewöhnlich mit dem Smartphone verbringen, zu reduzieren. Dazu zählt auch eine tägliche, gemeinsame und smartphonefreie Familienandachtszeit. Diese, wenn möglich jeden Morgen und jeden Abend gehalten, kann einen sehr positiven Einfluss auf das Zusammengehörigkeitsgefühl der Familie ausüben. Die Gedanken werden gerichtet auf das,
„was wahrhaftig, ehrbar, gerecht, rein und liebenswert [ist], was einen guten Ruf hat, sei es eine Tugend, sei es ein Lob, dem denket nach!“
Philipper 4, 8, Luther 2017
Die vier großen G: Gemeinschaft, Gottes Wort, Gebet und Gesang zu Gottes Ehre richten das Denken auf himmlische Ziele. Falls es noch nicht ihre Gewohnheit ist: Probieren Sie es einmal aus! Es kann eine segensreiche Zeit für Sie und Ihre Familie sein.
StpH, 04.06.2024