UNUM 24 - Ein weiterer Meilenstein ökumenisch-charismatischer Verführung
„Wir haben nicht die Botschaft, wir sind die Botschaft.” Unter diesem selbstbewussten Motto kamen vom 20.-24. Juni in der Münchner Olympiahalle 6000 Christen unterschiedlicher Konfessionen zu einem neuen Konferenzformat zusammen - der “UNUM 24”, zu Deutsch “Eins Sein Konferenz”.
Im Zentrum stand das einander näher Kommen über alle Konfessionsgrenzen hinweg - vor allem im gemeinsamen WORSHIP. Tragendes und verbindendes Element des ganzen Kongresses war also der Lobpreis mit einer Auswahl der besten christlichen Bands aus dem In- und Ausland. Von der EINHEIT zum EINSSEIN hieß das erklärte Ziel … „I call you from unity to oneness!” Jesus habe bei allem im Mittelpunkt gestanden und den Raum geschaffen für ein neues Einssein unter Christen. Welche Art von Einheit gemeint ist, bleibt allerdings vage.
„UNUM 24 zu beschreiben, fällt schwer, man muss es erlebt haben. Während dieser Tage hat Gott mit seinem Pinsel neue Farben auf die Leinwand unserer Herzen gemalt. Das Bild, das dabei entstanden ist, ist so vielfältig, wie die Menschen die dabei waren […] Es gab keinen Hauptredner, keine Hauptband und keinen Megastar. Es war das „wir für ihn” aus dem ein echtes „wir zusammen” entstanden ist, das in ein „EINS IN IHM” mündete.”
Wer sich Interviews von Teilnehmern auf YouTube ansieht, erlebt begeisterte junge Menschen, die ihren Glauben feiern und sich Einheit in Jesus Christus wünschen. Warum könnte eine christliche Veranstaltung aus bibeltreuer Sicht problematisch sein, die so viel Begeisterung und positive Energie mit sich bringt? Geht es hier wirklich um den Jesus, der sich selbst als der WEG, die WAHRHEIT und das LEBEN bezeichnet - oder doch um einen völlig anderen Jesus … den Jesus der Ökumene, der ALLES und ALLE vereint?
Die Veranstaltung stand unter dem Leitvers aus Johannes 17,21:
„Alle sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast.“
Auch wenn die Einheit ein Gebot Jesu ist, kann sie aus Gottes Sicht nur auf dem Fundament der WAHRHEIT bestehen. So heißt es in Johannes 17 weiter:
„Heilige sie in der Wahrheit; dein Wort ist die Wahrheit.”
Jesus liefert hier auch gleich die Definition von Wahrheit – „dein Wort”, also das biblische Wort. Doch wie steht es um die Wahrheit auf der UNUM 24?
„Jede Abspaltung verursacht einen Schmerz im Herzen des Vaters […] Ich denke an […] das Reformationsjubiläum, das wir gemeinsam […] als Christusfest gefeiert haben.”
Über die Lehrunterschiede der anwesenden Konfessionen wurde also geflissentlich hinweggesehen … Sie gingen unter in der Einheitseuphorie.
So war unter den Sprechern bspw. Bill Johnson, der bekannte Pastor der Bethel Church in Redding, Kalifornien. Er lehrt einen Glauben, der sich stark auf Erfahrungen und Wunder stützt. Die Kraft Gottes manifestiert sich in erster Linie durch spürbare Energie und religiöse Erlebnisse.
In der Bethel Church finden sich okkulte Phänomene wie Heiliges Lachen und Zungenrede, bei denen Gläubige wie betrunken lachen, torkeln und wirr reden. Solche Elemente fanden sich dann auch auf der UNUM:
„Sowohl der Impuls von Johnson als auch das sehr charismatisch-pfingstlerisch inspirierte Gebet inklusive ‚Lachen und Umfallen im Heiligen Geist‘ von Cash Luna, Top Speaker aus Guatemala, sorgen trotz aller Einheit für unterschiedliche Reaktionen, je nach eigener theologischer Prägung.”
Auch das sogenannte „Grave soaking”, bei dem man sich auf Gräber legt, um Offenbarung von verstorbenen geistlichen Führern zu erlangen, wird der Bethel Church nachgesagt. Hier sehen wir zum Beispiel die mittlerweile verstorbene Frau von Johnson, wie sie auf dem Grab von C.S. Lewis, dem bekannten christlichen Buchautor, liegt.
In seinem Buch „Und der Himmel bricht herein” beschreibt Johnson folgende Begebenheit:
„Als Antwort auf meine Gebete, dass ich mehr von ihm wollte, erschien Gott einmal mitten in der Nacht auf ganz ungewöhnliche Weise. Ich fuhr aus dem Tiefschlaf empor und war hellwach. Unbeschreibliche Kraft begann durch meinen Körper zu pulsieren, die sich lediglich davor zu scheuen schien, mir einen tödlichen Stromschlag zu versetzen. Es war, als ob ich an einer Steckdose hing, aus der 1.000 Volt durch meinen Körper flossen. Meine Arme und Beine schlugen in lautlosen Explosionen um sich, als ob meine Hände und Füße etwas freisetzten.” (S. 142-143)
Der katholische Fernsehsender K-TV hat einen Beitrag mit Eindrücken und Interviews der UNUM 24 geteilt. Darin wird eine Teilnehmerin gefragt, worauf sie sich am meisten freue. Ihre Antwort: „Auf den Lobpreis! […] Da fühle ich mich einfach am meisten verbunden mit ihm (Gott).” Die Moderatorin beschreibt es so: „Ich beobachte hier eine Form von Gebet, die sehr stark von Emotionen lebt und sich auch körperlich ausdrückt.” Das ganze Event war also stark pfingstlich-charismatisch geprägt.
Die Grundlage für die christliche Einheit ist hier also das gemeinsame Erleben tiefer Emotionen. Über die Gefühlsebene kann der Mensch massiv manipuliert werden - man verliert jegliches Gespür dafür, dass sich der HEILIGE GOTT nicht mit fleischlichem Lobpreis dieser Art anbeten lässt. Wer in Ekstase und Euphorie tanzt und herumspringt, kann nicht mehr nüchtern und sachlich anhand der Bibel prüfen, was gut und richtig ist.
Genau das aber schärft Gott uns ein:
„Seid nüchtern und wachet!” (1. Petrus 5,8), oder „Prüft alles, das Gute behaltet!” (1. Thessalonicher 5, 21).
Bemerkenswert ist, dass auch bei diesem Event der katholische Einfluss stark zum Tragen kommt. So stand - last but not least - im Rahmen des sonntäglichen Gottesdienstes die katholische Messe auf dem Programm, die Eucharistie. Darin manifestieren sich nach katholischem Glauben buchstäblich Leib und Blut Christi in Brot und Wein.
Pater Johannes Rothärmel beschreibt es so:
“Wir machen das genau so, wie Jesus gesagt hat: Das bin ich für euch! Und so ist Eucharistie.”
Diese Aussage bleibt freilich sehr schwammig. Im Katechismus wird es dann schon konkreter:
„Wer leugnet, dass im Sakrament der heiligsten Eucharistie wahrhaft, wirklich und wesentlich der Leib und das Blut […] ist, […] der sei ausgeschlossen.“ [Konzil zu Trient, in Neuner-Roos: Der Glaube der Kirche, Nr. 577. Vgl. Katechismus der Katholischen Kirche, Nr. 1374]
Was für die katholische Kirche „Quelle und Höhepunkt des ganzen christlichen Lebens“ [Katechismus der Katholischen Kirche] ist, lehnen protestantische Christen bisher als unbiblische Handlung ab. Klar und deutlich spricht die Bibel beim Abendmahl von einem Gedächtnismahl, das auf die Erlösung durch Jesus am Kreuz hinweist, ohne selbst Teil davon oder sogar Bedingung für Vergebung zu sein.
„Die Messe muss als das größte und schrecklichste Greuel im Papsttum gelten; denn sie widerstrebt stracks und gewaltig dem Hauptartikel (Artikel 1 von der Rechtfertigung des Menschen allein durch Christus) …”
So bleibt unter dem Strich ein hochemotionales Worship-Event und eine Beschwörung unbiblischer Einheit, die der von Jesus erbetenen Einheit aus Johannes 17 diametral entgegensteht.
Dennoch gilt unsere Kritik nicht dem einzelnen Wahrheitssuchenden, der hier in die Irre geführt wird.