Warum Eltern Kinder selbst betreuen sollten

Kinder sind die Zukunft unserer Gesellschaft. Ein Satz, der gut klingt. Doch wie viel investieren wir in unsere Kinder?

Zum 1. Juni 2018, dem „Tag des Kindes“, wurde von renommierten Psychotherapeuten und Neurobiologen eine Stellungnahme verfasst, die sich bewusst gegen die Fremdbetreuung von Kindern unter drei Jahren ausspricht. Veröffentlicht wurde die Stellungnahme vom Verband Familienarbeit (Freiburg). Grundlage bilden Erkenntnisse aus der Bindungs- und Hirnforschung, die über hilfreiche und schädigende Einflüsse auf die Entwicklung von Kindern berichten.

Ihre Hauptaussagen sind: „Gute Beziehung verbessert die Chancen von Erziehung! Bindung ist die wichtigste Voraussetzung für Bildung! Die Fähigkeit für demokratisches, freiheitliches und tolerantes Verhalten wird durch die frühe Beziehungsqualität zwischen Eltern und Kind gewonnen!“

Der Arzt Johannes Resch, stellv. Vorsitzender des Verbandes Familienarbeit, kritisiert, dass die Politik es Eltern immer schwerer mache, die eigenen Kinder zu betreuen. Die Konsequenzen davon tragen vor allem die Kinder, „was später in erster Linie von den Psychotherapeuten bemerkt wird und behandelt werden muss“.

Im Zuge dessen fordert der Verband Familienarbeit eine Familienpolitik, die es den Eltern erlaube, ihre Kleinkinder selbst zu betreuen und gleichzeitig optimale Entwicklungsbedingungen für Kinder fördere.

Gefordert wird ein Grundgehalt für Eltern für die ersten drei Jahre eines Kindes inklusive sozialer Absicherung. Dieses sollte Eltern die Wahl bieten, es alternativ auch zur Finanzierung einer außerhäuslichen Betreuung zu verwenden.

Außerdem solle die Möglichkeit zur Teilzeitarbeit bei gleichzeitigem Karriereschutz, z. B. in Form von Arbeitsplätzen zu Hause, erleichtert werden.

Kinderkrippen für Kinder unter drei Jahren sollten nur aus Not- und Ausnahmegründen vorgehalten werden und dann auch nur mit optimalen Betreuungsmöglichkeiten durch einen hohen Personalschlüssel von 2-3 Kindern pro Betreuer.

Der Verband Familienarbeit setzt sich dafür ein, dass Eltern selbst entscheiden können, ob sie ihre Kinder selbst betreuen oder berufstätig sind. Wichtig sei dabei vor allem, dass Familien dadurch keine finanziellen Nachteile hätten. Durch eine Bezahlung der Familienarbeit sei die Wahlfreiheit tatsächlich gewährleistet.

Die Entwicklungsbedingungen der ersten Lebensjahre beeinflussen das soziale Verhalten eines Erwachsenen wesentlich. In der Bibel finden wir dazu Beispiele aus dem Leben großer Glaubensmänner. Das Fundament für die Grundsatztreue eines Joseph, die Charakterfestigkeit Daniels, die Energie und Standhaftigkeit eines Elisa und die Demut und Hingabe Moses wurde in ihrer frühesten Kindheit gelegt, von Eltern, denen eine Erziehung nach dem Plan Gottes am Herzen lag.


Heute, 1. Juni, ist „Tag des Kindes“. Es ist zu erwarten, dass wieder ein Mangel an „Betreuungsplätzen“ beklagt wird.

Es steht aber zu befürchten, dass das wichtigste Recht eines Kindes, nämlich in seinen ersten Lebensjahren von den eigenen Eltern betreut zu werden, nicht thematisiert wird

Dieses Recht wurde von der Politik in letzter Zeit immer weiter eingeschränkt, indem es den Eltern immer schwerer gemacht wurde, die eigenen Kinder zu betreuen. Die Folgen haben vor allem die Kinder zu tragen, was später in erster Linie von den Psychotherapeuten bemerkt wird und behandelt werden muss. Der Tag des Kindes ist eine geeignete Gelegenheit der von kinderfremden Interessen geleiteten Politik die Sichtweise von Psychotherapeuten gegenüberzustellen. Deshalb haben wir als Verband Familienarbeit e.V. einige profilierte und erfahrene Fachleute gebeten, eine Stellungnahme dazu abzugeben. Diese ist bewusst sehr kurz gehalten, um leicht verbreitet werden zu können, soll aber Wesentliches zum Ausdruck bringen. Wir bitten um Beachtung und wünschen eine möglichst weite Verbreitung und Kommentierung. (Dr. med. Johannes Resch, stellv. Vorsitzender Verband Familienarbeit e. V.)


Stellungnahme vom 01. Juni 2018

Psychotherapeuten gegen staatliche Förderung der Fremdbetreuung von U3-Kindern: Kinder sind die Zukunft unserer Gesellschaft

Das soziale Verhalten eines Erwachsenen wird wesentlich von den frühen Entwicklungsbedingungen geprägt. Entwicklungspsychologische Erkenntnisse, die Bindungsforschung, die Säuglings- und Kleinkind- und die Hirnforschung geben wissenschaftlich gesicherte Auskunft über hilfreiche und schädigende Einflüsse auf die Kindesentwicklung. Verkürzt gelten dabei die Aussagen:

  • Gute Beziehung verbessert die Chancen von Erziehung!
  • Bindung ist die wichtigste Voraussetzung für Bildung!
  • Die Fähigkeit für demokratisches, freiheitliches und tolerantes Verhalten wird durch die frühe Beziehungsqualität zwischen Eltern und Kind gewonnen!

Deshalb ist eine Politik zu fordern, die optimale Entwicklungsbedingungen für Kinder fördert. Wir treten daher für eine Familienpolitik ein, die es den Eltern erlaubt, ihre Kleinkinder selbst zu betreuen.

Wir fordern:

  • ein Grundgehalt für Eltern für die ersten drei Jahre eines Kindes (incl. sozialer Absicherung), das alternativ auch zur Finanzierung einer außerhäuslichen Betreuung nach Wahl der Eltern verwendet werden kann,
  • Erleichterung von Teilzeitarbeit von Eltern bei gleichzeitigem Karriereschutz, z. B. in Form von Home Office-Arbeitsplätzen,
  • Kostenlose Angebote für „Eltern-Schulen“ zur Verbesserung der Beziehungsfähigkeit von Eltern und als Hilfe zur Konfliktbewältigung.
  • Kinderkrippen für Kinder unter drei Jahren sollten nur aus Not- und Ausnahmegründen vorgehalten werden mit optimalen Betreuungsmöglichkeiten durch einen hohen Personalschlüssel (2 – 3 Kinder / Krippenbetreuer).

Diese Stellungnahme haben unterzeichnet:

  • Dr. Hans-Joachim Maaz, Psychoanalytiker und Psychiater
  • Dr. Rainer Böhm, Leitender Arzt Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Bethel
  • Dr. Gerald Hüther, Neurobiologe
  • Prof. Dr. Hans Sachs, Psychotherapeut, Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
  • Prof. Dr. Serge Sulz, Psychiater, Psychologe, Psychotherapeut

sowie die Mitglieder des Bündnisses „Rettet die Familie“:

  • Antje Kräuter, Diplompsychologin, Psychologische Psychotherapeutin
  • Marlies Wildberg, Diplompsychologin, Psychologische Psychotherapeutin

Quelle:


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