WHO-Empfehlung: Familienangehörige trennen und isolieren

Die Auswirkungen der Maßnahmen gegen die Covid-19-Pandemie werden von Tag zu Tag drastischer und zuweilen auch grotesker. Die Weltgesundheitsorganisation gab am 30. März eine Pressekonferenz über den Umgang mit dem Coronavirus. Besondere Aufmerksamkeit erfuhr dabei ihre Empfehlung an die staatlichen Autoritäten, in private Heime einzudringen und positiv getestete Familienmitglieder von ihren Familien zu trennen.

Begründet wird dieser Vorschlag damit, dass aufgrund des beinahe weltweiten Lockdowns die meisten Infektionen inzwischen in den Haushalten stattfinden würden. Im Wortlaut heißt es:

„In gewisser Hinsicht wurde die Krankheitsübertragung von den Straßen genommen und in Familieneinheiten zurückgedrängt. Jetzt müssen wir in Familien nach Menschen suchen, die möglicherweise krank sind, sie entfernen und sie auf sichere und würdevolle Weise isolieren.“

Erst kürzlich berichteten wir über die Beschneidung elementarster Grundrechte, die zur Bekämpfung des Infektionsrisikos in Deutschland vorangetrieben und weitgehend in Kauf genommen wird. Würde man der Empfehlung der WHO konsequent folgen, dann entspräche das einem enormen Eingriff in die Rechte und Freiheiten der Familien. Eine unfreiwillige Trennung von Familienmitgliedern darf trotz der Gefahr des Coronavirus nicht im Interesse der deutschen Regierung sein. Insbesondere das Privatleben in den eigenen vier Wänden bedarf auch in Krisenzeiten besonderen Schutz.

Die aktuellen Maßnahmen sind umstritten, und es fällt schwer, nachhaltige politische Entscheidungen zu treffen, die sowohl gesellschaftlich und rechtlich als auch wirtschaftlich und gleichzeitig noch medizinisch sinnvoll vertreten werden können.

Die Entscheidungsträger unseres Landes tragen eine ausgesprochen hohe Verantwortung. Dieser gerecht zu werden, ist keineswegs einfach. Der Apostel Paulus kennt für diesen Fall ein ganz besonderes Rezept. In einem Brief an seinen „Ziehsohn“ Timotheus schreibt er:

So ermahne ich nun, dass man vor allen Dingen tue Bitte, Gebet, Fürbitte und Danksagung für alle Menschen, für die Könige und für alle Obrigkeit, damit wir ein ruhiges und stilles Leben führen können in aller Frömmigkeit und Ehrbarkeit. — 1. Timotheus 2, 1.2

Wo menschliche Einsicht am Ende ist, kann Gottes Weisheit viel bewirken. Beten wir für all jene Obrigkeiten, die derzeit schwierige und folgenreiche Entscheidungen zu treffen haben!


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